Zusammenfassung:picture alliance / HANS KLAUS TECHT / APA / picturedesk.com | HANS KLAUS TECHTDer drohende Zusammenb
Der drohende Zusammenbrauch des Immobilien-Imperiums von René Benko wird nun auch zum Problem für einen der größten Vermögensverwalter in Europa – die Privatbank Julius Bär in Zürich.
Nach Informationen von Business Insider erfüllt die Signa-Gruppe des österreichischen Investors ihre Kreditvereinbarungen mit der Bank nicht. Insgesamt geht es um mehr als 600 Millionen Euro.
Auf Anfrage lehnte Julius Bär eine Stellungnahme ab: „Wir kommentieren grundsätzlich keine Gerüchte und vermeintlichen Kundenbeziehungen.
Dem Immobilien-Imperium von René Benko geht das Geld aus. Die Baustellen der Signa-Gruppe stehen still, Co-Gesellschafter und Investoren toben – und bangen. Ohne frisches Kapital könnte die Milliarden-Show schon sehr bald vorbei sein. Ob ein rettender Deal mit dem Staatsfonds von Saudi-Arabien gelingt, ist offen.
Derweil spüren bereits Banken in ganz Europa das Benko-Beben. Zuletzt hatte EZB-Aufsicht bereits vor Risiken bei Kreditgeschäften mit Signa gewarnt. Fakt ist: Nach Informationen von Business Insider steht die Firmengruppe bei mehr als 80 Geldhäusern in der Kreide. In einigen Fällen hat Signa die Kredite seit Wochen nicht mehr bedient, heißt es aus Unternehmenskreisen.
Krisensitzungen wegen Kredite in Höhe von mehr als 600 Millionen Euro
Ein akuter Fall: die Privatbank Julius Bär. Mit fast 500 Milliarden Schweizer Franken zählt sie zu den größten und renommiertesten Vermögensverwaltern Europas. Vor Jahren half die Bank, Benko und Co. die Schweizer Warenhaus-Kette Globus zu kaufen. Von weiteren Kreditgeschäften war bislang nichts bekannt. Die heimlichen Verstrickungen in den Signa-Absturz sorgen nun aber in der Zentrale in Zürich für größte Aufregung. In den vergangenen Tagen kam das Management zu Krisensitzungen zusammen.
Der steile Aufstieg von Milliardär Rene Benko – und warum ihm und seiner Signa-Group nun der Absturz droht
Nach Informationen von Business Insider hat Julius Bär insgesamt mehr als 600 Millionen Euro an die Signa-Gruppe verliehen. Intern, so berichten es mehrere Insider, werden die Kredite mittlerweile unter „Default“ geführt. Das heißt, Signa hat sich offenbar nicht an die Vertragsvereinbarungen mit der Bank gehalten. „Es wurden weder Zinsen noch die vereinbarten Tilgungsraten gezahlt”, sagt eine mit dem Vorgang vertraute Person. Auf eine Anfrage reagierte Signa nicht. Eine Sprecherin von Julius Bär erklärte: „Wir kommentieren grundsätzlich keine Gerüchte und vermeintlichen Kundenbeziehungen.
Sicherheiten für die Signa-Darlehen nur zum Teil werthaltig
Bislang hat Julius Bär offensichtlich noch keine Konsequenzen wegen des Zahlungsverzugs gezogen. Möglich wäre demnach die Verwertung von Sicherheiten, die Signa für die Kredite hinterlegt hat. Brisant: Wie mehrere Quellen erklären, sind die Sicherheiten für die Darlehen nur zu einem Teil werthaltig. Insider rechnen daher im Fall eines Kreditausfalls mit einem hohen Verlusten für Julius Bär.
Aus Bankenkreisen heißt es, dass Julius Bär intensiv bemüht ist, hinter den Kulissen eine Lösung zu finden. Das aktuelle Chaos innerhalb der Signa-Firmengruppe sei dabei aber nicht förderlich. Zudem dürfte die Bank allmählich unter Handlungsdruck geraten, für ihre Aktionäre eine maximale Vermögenssicherung zu betreiben. Entsprechend kritische Fragen der Banken-Aufsehern werden Julius Bär wohl in Kürze erreichen.
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