Zusammenfassung:Nach Veröffentlichung der Quartalszahlen am Mittwoch sank die Nvidia-Aktie um etwa sieben Prozent. G
Nach Veröffentlichung der Quartalszahlen am Mittwoch sank die Nvidia-Aktie um etwa sieben Prozent.
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Nvidia übertrifft die Erwartungen der Wall Street, aber der Aktienkurs fällt nachbörslich um fast 7 Prozent.
Ein Bericht der Schweizer Großbank UBS beschreibt, dass überhöhte Erwartungen die Marktreaktion auf starke Leistungen dämpfen können.
Die UBS bleibt dennoch langfristig positiv gegenüber KI und Nvidia, warnt jedoch vor erhöhter Volatilität im kurzfristigen Bereich.
Nvidia, der Star des KI-Booms, hat erneut starke Quartalszahlen vorgelegt und die Erwartungen der Wall Street übertroffen. Doch trotz eines Umsatzanstiegs von 122 Prozent und einem Gewinnzuwachs von 152 Prozent fiel der Aktienkurs nachbörslich um fast 7 Prozent. Viele Privatanleger fragen sich nun, was dahinter steckt.
Laut einem aktuellen Bericht des Chief Investment Office der Schweizer Bank UBS verdeutlicht die unerwartete Reaktion auf Nvidias Ergebnisse eine wichtige Lektion für Anleger: Selbst wenn ein Unternehmen starke Leistungen erbringt, kann die Reaktion des Marktes durch überhöhte Erwartungen gedämpft werden.
Starke Zahlen, aber nicht stark genug
Nvidia hat sich als das Aushängeschild der Künstlichen Intelligenz positioniert. Die Chips des Unternehmens treiben Technologien in verschiedenen Sektoren an, von generativer KI bis hin zu Rechenzentren.
Der jüngste Quartalsbericht von Nvidia zeigt diese Rolle, getrieben von einem Umsatzanstieg im Rechenzentrumsbereich um 154 Prozent, was allein 26,3 Milliarden US-Dollar (rund 23,71 Milliarden Euro) einbrachte – mehr als die Prognosen der Analysten.
Unter normalen Umständen wären solche Ergebnisse ein Grund zur Freude für die Anleger. Doch der Aktienkurs von Nvidia ist gewissermaßen ein Opfer des eigenen Erfolgs geworden. Der Markt hat dem Bericht zufolge nicht nur gute, sondern außergewöhnliche Leistungen bereits eingepreist, und die Anleger hätten erwartet, dass Nvidia selbst die optimistischsten Prognosen übertreffen würde.
Als Nvidia Ergebnisse lieferte, die zwar stark waren, aber die hochgesteckten Erwartungen nicht übertrafen, reagierte der Markt negativ, wie UBS beschreibt. „Nvidias Aktien fielen nachbörslich um fast 7 Prozent, was wahrscheinlich die erhöhten Erwartungen der Investoren vor der Veröffentlichung widerspiegelt.
Ein Signal für eine breitere Marktstimmung
Der nachbörsliche Rückgang des Nvidia-Aktienkurses könnte auch auf eine breitere Stimmungsänderung im Technologiesektor hindeuten. Laut UBS könnte es nach der schnellen Erholung der Tech-Aktien in den letzten Wochen künftig zu langsameren Gewinnen kommen: „Wir haben gesagt, dass zukünftige Gewinne in globalen Tech-Aktien nach dem schnellen Rebound in den letzten drei Wochen eher allmählich ausfallen könnten.
Der Bericht weist auf mögliche Risiken hin, welche die Herausforderungen erhöhen könnten. „Potenzielle Gegenwinde aus US-makroökonomischen Daten und weiteren Nachrichten zu Exportkontrollen bei Halbleitern könnten zu steigender Volatilität beitragen, so UBS.
Anlagestrategien in der aktuellen Marktlage
Die UBS bleibt bleibt langfristig positiv gegenüber KI eingestellt und sieht Nvidia als wichtige Rolle in diesem Bereich. Allerdings rät das Unternehmen bei kurzfristigen Investitionen zur Vorsicht und sagt, dass sich Anleger auf auf eine Phase erhöhter Volatilität vorbereiten sollten. Mit Blick auf die gesamte Tech-Branche rät der CIO folgendes:
Für Anleger mit geringem KI-Anteil im Portfolio: Diese sollten erwägen, ihre Investitionen in den KI-Sektor schrittweise zu erhöhen, dabei jedoch vorsichtig vorgehen, da die Marktvolatilität hoch ist. Der Bericht empfiehlt: „Anleger mit geringer KI-Exponierung sollten einen Plan entwickeln, um langfristig ihre Positionen in diesem Bereich auszubauen.
Für Anleger mit hohem KI-Anteil im Portfolio: Hier wird geraten, Kapitalerhaltungsstrategien zu nutzen. Dazu gehören Verkaufsoptionen (Put-Writing), bei denen man das Recht verkauft, Aktien zu einem bestimmten Preis zu kaufen, und „Reverse Convertibles“, die eine feste Rendite bieten, aber das Risiko beinhalten, Aktien übernehmen zu müssen, wenn der Kurs stark fällt. Der Bericht sagt dazu: „Anleger mit hoher Allokation sollten Kapitalerhaltungsstrategien in Betracht ziehen, um sich abzusichern.”
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