Zusammenfassung:Russia\'s inflation continues surging despite central bank measures to control it.Getty ImagesIn Rus
Russia\'s inflation continues surging despite central bank measures to control it.
In Russland steigen die Preise für Verbraucher ungebremst. Selbst Rekordzinsen von 21 Prozent können die Inflation bisher nicht stoppen.
Die Inflationsrate betrug im September fast 10 Prozent. Die Preise für Grundnahrungsmittel steigen besonders stark. Kartoffeln kosten derzeit 64 Prozent mehr als zu Jahresbeginn.
Russische Manager kritisieren die hohen Zinsen. Sie warnen vor zunehmenden Insolvenzen und einem wirtschaftlichen Abschwung.
Russland bekommt die Preise nicht in den Griff. Trotz hoher Zinsen stieg die Inflation im September auf fast zehn Prozent. Die Preise vieler Nahrungsmittel steigen noch schneller. Steigenden Preise und Zinsen setzen Wladimir Putins vordergründig robuste Wirtschaft unter doppelten Druck.
Denn Russlands Kriegswirtschaft läuft heiß. Auf der einen Seite treibt der Staat mit hohen Ausgaben für das Militär die Produktion an und zahlt großzügige Hilfen an Millionen Haushalte. Auf der anderen Seite fehlen den Unternehmen Arbeitskräfte, weil viele Menschen im Krieg sind, in der Kriegswirtschaft arbeiten oder das Land verlassen haben. Das treibt die Preise. Zusätzlich verteuern Sanktionen Russlands Importe, selbst und gerade dort, wo die Beschränkungen umgangen werden.
Die Inflation erreichte im September 9,8 Prozent und gab im Oktober einer ersten Schätzung leicht auf 8,4 Prozent nach. Die russische Zentralbank erwartet, dass die Teuerung bis zum Jahresende in einer Spanne von acht bis 8,5 Prozent verharrt.
Zum Vergleich: In Deutschland lag die Inflation auf ihrem Höhepunkt im Oktober 2022 bei 8,8 Prozent. Seither ist sie auf heute 2 Prozent gefallen. In den USA galt die hohe Inflation als wichtiger Grund für den Wahlsieg Donald Trumps. Schon seit Monaten liegt sie auch in den USA unter drei Prozent.
Russland Inflation: Die Nöte der Verbraucher
In Russland steigen die Preise dagegen zunehmendem Tempo. Das gilt besonders für wichtige Lebensmittel. Kartoffeln — wichtigstes Grundnahrungsmittel vieler Russen — sind seit Jahresbeginn um 64 Prozent teurer geworden, geht aus offiziellen Statistiken hervor. Dabei spielen neben den knappen und damit teuren Arbeitskräften auch eine kleinere Ernte aufgrund des schlechten Wetters eine Rolle.
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Doch die Inflation betrifft nicht nur Kartoffeln. Daten des russischen Statistikamtes Rosstat zeigen, dass die Lebensmittelpreise in diesem Jahr allgemein stark gestiegen sind. Ende Oktober nannten Ökonomen in einer russischen Diskussionsgruppe auf der Plattform Telegram die Beschleunigung der Preise „erschreckend. Die Situation ist so angespannt, dass Russen zunehmend Butter aus Supermärkten stehlen. Die Butterpreise sind in diesem Jahr um 27,5 Prozent gestiegen.
Die Inflation hat in den letzten Monaten auch verarbeitete Lebensmitteln verteuert, darunter Brot, Milchprodukte, Schokolade und Bier, berichteten russische Medien. Bereits im vergangenen Jahr hatte sich Russlands Präsident Wladimir Putin für einen Preisanstieg bei Eiern vor Weihnachten entschuldigen müssen.
Manager warnen vor noch höheren Leitzinsen
Um die Preise zu zähmen, hat die Zentralbank Russlands ihren Leitzins im vergangenen Monat erneut erhöht. Er liegt jetzt auf dem Rekordhoch von 21 Prozent. Die Notenbank schließt nicht aus, den Leitzins im Dezember erneut anzuheben.
Die hohen Zinsen stoßen vermehrt auf Kritik von Managern russischer Unternehmen. Sergei Tschemesow, der Geschäftsführer des Rüstungsunternehmens Rostec, sagte Ende Oktober vor russischen Senatoren, dass die Rekordzinsen die Gewinne „auffressen würden. Tschemesow warnte, die hohen Kreditkosten könnten viele Unternehmen letztlich in den Bankrott treiben.
Vergangene Woche äußerten sich Beamte und Wirtschaftsführer auf einem Wirtschaftsforum in Zentralrussland pessimistisch über die Wirtschaft des Landes 2025. Sie prognostizieren ein geringeres Wachstum als bisher allgemein erwartet. Investitionen könnten sich wegen der hohen Zinsen und einer mangelnden staatlichen Finanzierung verzögern.
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