Zusammenfassung:Ripple (XRP) hat sein Konsolidierungsmuster, das auf einen starken Rückgang im Mai 2021 zurückgeht, in den ersten zehn Monaten des Jahres 2024 erweitert. Trotz der richtungsweisenden Entscheidung von Richterin Analisa Torres im August 2024, die als großer Sieg für XRP im Verfahren mit der US-amerikanischen Wertpapier- und Börsenaufsichtsbehörde (SEC) gefeiert wurde, blieben die Kursreaktionen bis November eher verhalten. Erst nach den politischen Veränderungen in den USA und dem Rücktritt von SEC-Vorsitzend
Die Berufung der SEC in ihrem Verfahren gegen Ripple und die mögliche Einführung eines XRP-ETFs sind Schlüsselfaktoren, die die Entwicklung von XRP im Jahr 2025 bestimmen könnten.
Aus technischer Sicht könnte XRP ein neues Allzeithoch in der Nähe von 4,75 US-Dollar erreichen, wenn die bullische Stimmung auf dem Kryptomarkt auch 2025 anhält.
Ripple (XRP) hat sein Konsolidierungsmuster, das auf einen starken Rückgang im Mai 2021 zurückgeht, in den ersten zehn Monaten des Jahres 2024 erweitert. Trotz der richtungsweisenden Entscheidung von Richterin Analisa Torres im August 2024, die als großer Sieg für XRP im Verfahren mit der US-amerikanischen Wertpapier- und Börsenaufsichtsbehörde (SEC) gefeiert wurde, blieben die Kursreaktionen bis November eher verhalten. Erst nach den politischen Veränderungen in den USA und dem Rücktritt von SEC-Vorsitzendem Gary Gensler kam wieder deutlich Bewegung in den Markt.
Nachdem der kryptofreundliche Kandidat Donald Trump die Präsidentschaftswahlen gewonnen hatte und Gensler seinen Rücktritt bekannt gab, gelang es XRP schließlich, aus seiner mehr als dreijährigen Seitwärtsbewegung auszubrechen. Marktbeobachter führen diese Rally auf eine Kombination verschiedener Faktoren zurück: Zum einen verbesserte sich das Sentiment in der gesamten Krypto-Branche durch eine politisch freundlichere Haltung, zum anderen profitierte XRP von seiner neuen rechtlichen Sicherheit. Zwischen November und Dezember stieg der Kurs von XRP innerhalb kürzester Zeit um über 450 %, was ihn aus der monatelangen Lethargie katapultierte. Am 3. Dezember erreichte er ein neues Zwischenhoch von 2,90 US-Dollar, deutlich über seinem bisherigen Niveau.
Durch diesen massiven Anstieg schoss die Marktkapitalisierung von XRP nach oben und kletterte auf über 150 Milliarden US-Dollar. Damit rückte XRP in der Rangliste aller Kryptowährungen hinter Bitcoin und Ethereum auf den dritten Platz vor – noch vor andere etablierte Krypto-Projekte wie USDT, Solana, BNB und Dogecoin. Diese Verschiebung in den Top 10 zeigt, welchen Einfluss ein politischer Umschwung und positive juristische Entwicklungen auf den Kryptomarkt haben können.
Nun, da das Jahr 2025 näher rückt, steht XRP vor einer spannenden Phase. Viele Anleger rechnen damit, dass der kürzlich gewonnene Rückenwind anhält und sich in neuen Höchstständen niederschlägt. Außerdem steht eine mögliche Zulassung eines XRP Exchange-Traded Funds (ETF) im Raum, was insbesondere für institutionelle Investoren ein bedeutendes Signal wäre. Sollte ein solcher ETF genehmigt werden, könnte dies das Handelsvolumen und die Akzeptanz von XRP noch einmal enorm steigern. Die Aussicht auf substantielle Kapitalzuflüsse hat bereits jetzt die Spekulationen weiter angeheizt.
Der Weg zur Anerkennung und potenziellen ETF-Zulassung ist jedoch nicht frei von Hürden. Die SEC, die einen langen Streit mit Ripple Labs ausgefochten hat, kann mit ihrer Berufung den gesamten Prozess in die Länge ziehen. Gleichwohl betrachten viele Marktteilnehmer den Kurs von XRP in den nächsten Monaten optimistisch. Wer sich dem Marktumfeld länger anschaut, erkennt eine deutliche Verschiebung in der US-Politik, weg von einer streng regulativen Haltung hin zu einem eher innovationsfreundlichen Ansatz. Für XRP als etablierten Token mit weitreichender Community und einem zunehmend professionellen Ökosystem könnten sich damit große Chancen eröffnen, die Anleger im Blick behalten sollten.
Vierjähriger Kampf zwischen SEC und Ripple nähert sich dem Ende
Die regulatorische Auseinandersetzung zwischen Ripple und der US-amerikanischen Securities & Exchange Commission (SEC) hat mittlerweile einen mehrjährigen Verlauf. Seit die Behörde Ripple Labs im Jahr 2020 vorwarf, mit den nicht registrierten Verkäufen seines XRP-Tokens gegen Wertpapiergesetze verstoßen zu haben, kämpfte das Unternehmen um die Anerkennung von XRP als Nicht-Wertpapier. Rund 1,3 Milliarden US-Dollar sollen laut SEC-Verlautbarung 2013 in den Verkauf von XRP geflossen sein – ohne die notwendige Registrierung.
Dieser Rechtsstreit setzte den XRP-Kurs lange unter Druck. Anleger sorgten sich, dass Ripple im Fall einer Niederlage empfindliche Strafen zahlen oder den Handel in den USA einschränken müsste. Der Fall entwickelte sich über die Jahre zu einer der prominentesten juristischen Auseinandersetzungen in der Krypto-Branche. Als Richterin Analisa Torres 2023 feststellte, dass der öffentliche Verkauf von XRP über Börsen kein Wertpapier darstellt, interpretierte der Markt dies als Riesenerfolg für Ripple. Dennoch blieben Unsicherheiten bestehen, da bestimmte institutionelle Verkäufe als Wertpapier-Transaktionen eingestuft wurden.
Im Mai 2024 lief schließlich die letzte Einreichungsfrist für die Rechtsmittelphase ab. Beide Parteien reichten Schriftsätze gegen Anträge auf Versiegelung von Dokumenten ein. Während die SEC weiterhin auf einer milliardenschweren Strafe bestand, argumentierte Ripple, dass man stets in Abstimmung mit den geltenden Vorschriften gehandelt habe. Im August folgte dann das Urteil, dass Ripple statt der von der SEC geforderten 2 Milliarden US-Dollar nur 125 Millionen US-Dollar zahlen müsse. Dieser Betrag war signifikant niedriger als die zuvor befürchtete Größenordnung und wurde als erneuter Teilsieg für Ripple gewertet.
Allerdings war schnell klar, dass die SEC nicht aufgeben würde. Sie legte im Oktober Berufung ein, um weiterhin auf ein striktes Vorgehen gegen die institutionellen Verkäufe und einige persönliche Transaktionen der Ripple-Führungskräfte hinzuarbeiten. Ripple reagierte prompt mit einer Gegenberufung und machte geltend, dass kein Investmentvertrag im Sinne des Howey-Tests existierte, da entscheidende Vertragselemente fehlten. Zudem steht die Frage im Raum, ob die SEC jemals ausreichende Leitlinien zur Einstufung digitaler Assets gegeben hat, um den Marktteilnehmern eine klare Orientierung zu ermöglichen.
Sollte sich die Berufung bis 2025 hinziehen, könnten wichtige Projekte, darunter die potenzielle Zulassung eines XRP-ETFs, verzögert werden. Dennoch scheint der Großteil des Marktes optimistisch zu bleiben – insbesondere angesichts der aktuellen politischen Entwicklung. Tatsache ist, dass die langjährige Unsicherheit rund um XRP schwindet, da die US-Politik unter der neuen Administration offenbar Bereitschaft zeigt, digitale Vermögenswerte stärker zu fördern statt primär zu blockieren.
XRP ETF könnte das nächste Krypto-Produkt sein, das an der Wall Street debütiert
Der Aufwind rund um Kryptoprodukte wie Bitcoin- und Ethereum-ETFs hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Nach der Genehmigung von BTC- und ETH-ETFs verschob sich der Fokus der Vermögensverwalter zunehmend auf weitere Top-Kryptowährungen. Ethereum ETFs wurden im Sommer 2024 noch als großer Meilenstein gefeiert, bevor man am Markt die nächsten Optionen ins Auge fasste. XRP rückte dabei immer mehr in den Vordergrund.
Bitwise setzte im Oktober 2024 den ersten Schritt mit dem Antrag für einen XRP ETF, kurz darauf reichte auch Canary Capital einen S-1-Antrag ein. Dies bewies, dass nicht nur die großen Player, sondern auch kleinere Fondsanbieter großes Interesse an einem Investitionsprodukt für den auf Überweisungen spezialisierten Token zeigten. Als 21Shares und WisdomTree ihre eigenen Pläne für XRP-Fonds veröffentlichten, unterstrich das die steigende Nachfrage institutioneller Investoren.
Gegenwärtig wird allerdings die Entscheidung der SEC durch die Berufung erschwert. Zwar geht die Aufsicht in ihrem Einspruch nicht direkt gegen den XRP-Handel mit Privatanlegern vor, doch könnten regulatorische Unklarheiten den ETF-Prozess verzögern. Im Normalfall würde die SEC bei einer klaren Klassifizierung und einem sauberen rechtlichen Status den ETF-Anträgen Zeitfenster zur Genehmigung eröffnen. Allerdings könnten Berufungsverfahren und offene Fragen zur Einstufung von XRP den Prozess hinauszögern.
Durch das politische Momentum könnte sich die Lage jedoch deutlich entspannen. Sollte das neue SEC-Führungspersonal positiv auf die fortschreitende Legalisierung und den klareren Rechtsstatus digitaler Vermögenswerte blicken, ist es durchaus möglich, dass XRP-ETFs eher früher als später grünes Licht erhalten. Marktanalysten rechnen damit, dass ein XRP ETF, ähnlich wie die Bitcoin- und Ethereum-Varianten, ein wichtiges Tor für institutionelle Gelder wäre. Somit könnte nicht nur die Bekanntheit steigen, sondern vor allem auch die Liquidität.
In Fachkreisen wird lebhaft diskutiert, ob ein XRP ETF den Kurs erneut stark beflügeln könnte. Viele Beobachter sehen in der Zulassung eines Investmentfonds den entscheidenden Schritt, um dem Token neben BTC und ETH einen festen Platz als führender, liquide handelbarer Krypto-Asset zu sichern. Zwar bleiben makroökonomische und regulatorische Risiken bestehen, dennoch steht XRP für einige Großinvestoren auf der Watchlist, um das Krypto-Portfolio zu diversifizieren.
Trumps Rückkehr ins Weiße Haus und Genslers Rücktritt haben eine XRP-Rallye ausgelöst
Die US-Präsidentschaftswahlen 2024 waren ein Wendepunkt für die Stimmung in der Krypto-Industrie. Viele Marktteilnehmer hatten Hoffnung auf einen Regierungswechsel, der den digitalen Vermögenswerten gegenüber offener ist. Donald Trump, der seine positiven Sichtweisen auf Kryptowährungen im Wahlkampf wiederholt betonte, setzte sich überraschend klar durch – auch dank starker Unterstützung aus dem Krypto-Sektor. Der Wahlsieg führte zu einer Sofortreaktion an den Kryptomärkten, von der XRP in besonderem Maße profitierte.
Kurz nach dem Wahlergebnis machten Ankündigungen die Runde, dass Trump beabsichtige, Gary Gensler am ersten Tag seiner Amtszeit zu entlassen. Gensler hatte als SEC-Vorsitzender eine recht aggressive Haltung gegenüber der Krypto-Branche eingenommen, was zu zahlreichen Verfahren und Bußgeldern geführt hatte. Diese Anti-Krypto-Haltung galt vielen in der Branche als Hemmnis für Innovationen und klare regulatorische Leitlinien.
Zeitgleich befeuerte die Erwartung eines raschen Richtungswechsels den XRP-Kurs. Umso größer war das Aufatmen, als Gensler am 21. November öffentlich seinen Rücktritt zum 20. Januar ankündigte. Dieser Rücktritt wurde von Teilen der Krypto-Community geradezu gefeiert und als Symbol gesehen, dass die USA künftig vermehrt auf Innovation statt auf restriktive Regulierung setzen könnten.
Die XRP-Kurse reagierten entsprechend. Nachdem der Token im November bereits die Marke von 1,00 US-Dollar zurückerobert hatte, schoss er in den Folgetagen noch weiter nach oben. Im Dezember notierte er solide über 2,00 US-Dollar und erreichte zwischenzeitlich sogar eine Marktkapitalisierung von über 150 Milliarden US-Dollar. Diese Rally, begleitet von einem stark gestiegenen Handelsvolumen, festigte den dritten Platz von XRP unter den wertvollsten Kryptowährungen.
Schlussendlich führte Donald Trump mit Paul Atkins einen ehemaligen SEC-Kommissar als Nachfolger für Gensler ein. Atkins gilt als pragmatisch und offen gegenüber Kryptowährungen, was die Hoffnungen der Marktteilnehmer auf eine baldige ETF-Zulassung und allgemein freundlichere regulatorische Rahmenbedingungen weiter bestärkte. Aus Perspektive von Ripple dürfte der politische Umschwung das letzte Puzzleteil sein, um die seit Jahren schwelenden Rechtsstreitigkeiten und Unsicherheiten endlich beiseitezuräumen.
Was gibt es Neues bei Ripple? Der RLUSD-Stablecoin
Ripple hat 2024 nicht nur auf rechtlicher Ebene Schritte unternommen, sondern auch Produktinnovationen vorangetrieben, allen voran den eigenen Stablecoin RLUSD. Erstmals angekündigt im April 2024, zielt RLUSD darauf ab, dem Markt eine Alternative zu etablierten Stablecoins wie USDT von Tether oder USDC von Circle zu bieten.
Im Gegensatz zu XRP, der in erster Linie auf grenzüberschreitende Überweisungen und hohe Transaktionsgeschwindigkeit ausgelegt ist, soll RLUSD als 1:1-gebundener Dollar-Stablecoin die Lücke in Ripples Produktportfolio schließen. Da das Unternehmen bereits umfangreiche Partnerschaften mit Finanzinstituten weltweit pflegt, war es nur naheliegend, einen eigenen Stablecoin zu entwickeln. Zur Deckung werden US-Dollar-Einlagen, kurzfristige US-Treasuries und andere liquide Assets herangezogen.
Die behördliche Zulassung für RLUSD erhielt Ripple im Dezember von der New York State Department of Financial Services (NYDFS), nachdem es umfassende Dokumentations- und Sicherheitsprüfungen durchlief. Kaum einen Monat später, am 17. Dezember, erfolgte dann der offizielle Launch. Börsen wie Uphold und Bitstamp kündigten bereits im Vorfeld Unterstützung an und stellten Handelspaare für RLUSD bereit, was eine solide Liquiditätsgrundlage schuf.
Für Ripple könnte RLUSD ein wichtiger strategischer Schritt sein, um neben dem bekannten XRP einen weiteren Pfeiler im Krypto-Ökosystem zu etablieren. Stablecoins haben in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen, da sie Händlern wie institutionellen Investoren den schnellen Transfer zwischen Fiat und Krypto ermöglichen. Mit RLUSD unterstreicht Ripple seinen Anspruch, ein global agierender Anbieter von Finanzinfrastruktur zu sein – und das nicht nur als Emittent eines Tokens, sondern als Technologiepartner, der eine Vielzahl digitaler Finanzprodukte unter einem Dach anbietet.
Obwohl die Potenziale von RLUSD groß sind, bedarf es noch einer breiteren Akzeptanz bei Krypto-Börsen sowie institutionellen Marktteilnehmern. Auch könnte das globale wirtschaftliche Umfeld eine Rolle spielen, insbesondere wenn künftige US-Administrationen Änderungen in der Regulierung von Stablecoins vornehmen. Dennoch herrscht im Markt die Meinung, dass Ripple mit RLUSD gut positioniert ist, um sich als ernstzunehmender Player neben Tether und Circle zu behaupten – insbesondere in Kombination mit den wachsenden Anwendungsfällen im XRP Ledger.
Expertenprognosen für XRP im Jahr 2025
Die Erfolgsstory von XRP im vierten Quartal 2024 hat bei Analysten und Marktbeobachtern für Furore gesorgt. Zahlreiche Experten rechnen nun damit, dass XRP im Jahr 2025 mit an der Spitze eines möglicherweise neuen Bullenzyklus stehen könnte – vorausgesetzt, die makroökonomischen Rahmenbedingungen bleiben günstig und das regulatorische Tauziehen findet ein Ende.
Eneko Knörr, Mitbegründer und CEO von Stabolut, hält es für wahrscheinlich, dass sich die jüngsten institutionellen Aktivitäten in Form von ETF-Anträgen im kommenden Jahr auszahlen. Gerade wenn ein XRP ETF genehmigt wird, könnten wir einen ähnlichen Effekt sehen wie bei Bitcoin oder Ethereum, bei denen ETF-News regelmäßig große Kursbewegungen auslösten, sagt Knörr. Darüber hinaus betonte er, dass Trumps pro-Krypto-Administration Ripple in den USA deutlich entgegenkommen dürfte.
In dieselbe Kerbe schlägt Darren Franceschini, Mitbegründer von Fideum. Er geht davon aus, dass die SEC-Berufung gegen Ripple spätestens Mitte 2025 geklärt sein könnte. Falls das geschieht, rechnet er mit einer schnellen ETF-Zulassung, da die Behörde ihren juristischen Vorbehalt gegenüber XRP nicht mehr aufrechterhalten könne. Franceschini sieht Kurse von bis zu 35 US-Dollar in Reichweite, sollte das allgemeine Marktsentiment – insbesondere rund um Bitcoin – bullish bleiben.
Andere Analysten, wie Ryan Lee von Bitget Research, bringen den neuen Stablecoin RLUSD ins Spiel. Sollte es Ripple gelingen, RLUSD rasch in Banken und anderen Finanzinstitutionen zu integrieren, könnte dies die Sichtbarkeit und Liquidität von XRP weiter erhöhen. Lee warnt jedoch vor übertriebenem Optimismus: So bleibt der Kryptomarkt nach wie vor abhängig von der globalen Wirtschaftslage und möglichen Volatilitäten. Eine schnelle geldpolitische Straffung oder globale Wirtschaftsprobleme könnten die Nachfrage nach risikobehafteten Assets dämpfen.
James Davies, CEO von CVEX, schlägt in die entgegengesetzte Richtung. Ihm zufolge nutzt Ripple zwar den Rückenwind der gewonnenen Rechtsschlachten, doch solange bei RLUSD nicht absolute Transparenz über die Deckungsreserven herrscht, bleibt ein gewisses Misstrauen. Davies findet, Ripple sollte hier mehr Aufklärungsarbeit leisten, ähnlich wie Circle mit seinen monatlichen Audit-Berichten.
Insgesamt ist das Stimmungsbild unter Experten überwiegend positiv. Doch wird in fast jeder Einschätzung betont, dass XRP im Jahr 2025 stark vom externen Kryptomarkt-Sentiment und von politischen Entwicklungen abhängig ist. Wer auf die Nachhaltigkeit der Rally setzen möchte, sollte daher ein Auge auf Bitcoin und das globale Wirtschaftsklima haben, während Ripple weiter an seinem Produkt- und Service-Angebot feilt.
XRP Fundamentaler Ausblick 2025: Wichtige On-Chain-Metriken zur Überwachung
Während viele Trader auf Kurs-Charts und technische Indikatoren blicken, legen fundamental orientierte Anleger großes Augenmerk auf On-Chain-Daten. Denn diese Metriken geben Aufschluss über langfristige Trends und zeigen, ob die Nutzerbasis eines Tokens organisch wächst oder lediglich durch spekulative Phasen getrieben wird.
Eine zentrale Kennzahl ist die Gesamtzahl der XRP-Inhaber. 2024 verzeichnete XRP mehr als 720.000 neue Halter und kletterte somit von 4,98 auf 5,71 Millionen Inhaber. Über 50 % davon kamen in den Monaten November und Dezember hinzu, was eindeutig den Einfluss der Dezember-Rally belegt. Sollte sich dieser Aufwärtstrend in der Besitzerstruktur fortsetzen, steht XRP ein stabiler Unterbau bevor, da jeder neue Investor potenziell zum Preisdruck nach oben beiträgt – besonders, wenn der Token weiter an Akzeptanz gewinnt.
Ebenfalls wichtig sind das XRP-MVRV-Verhältnis(Market Value to Realized Value) und das 365-Tage-MVRV-Verhältnis. Beide Kennzahlen zeigen, dass Investoren aktuell Gewinne von mehreren hundert Prozent halten, was an das Jahr 2021 erinnert, als XRP ebenfalls erhebliche Kursanstiege erlebte. Übersteigt der MVRV-Wert bestimmte Schwellen, könnte eine größere Korrektur eintreten, da dann viele Marktteilnehmer ihre Positionen liquidieren, um Buchgewinne zu realisieren.
Noch aufschlussreicher sind Details aus dem Derivatemarkt, wie der Open Interest (OI) und die Finanzierungszinsen (Funding Rates). Der OI von XRP erreichte am 3. Dezember 4,29 Milliarden US-Dollar und sank bis zum 17. Dezember leicht auf 3,72 Milliarden US-Dollar – in jedem Fall ein signifikantes Wachstum gegenüber 2023, als der OI noch bei 720 Millionen US-Dollar lag. Ein hoher OI impliziert, dass mehr Kapital in das Marktsegment fließt und Derivatehändler auf ausgeprägte Kursbewegungen spekulieren.
Zuletzt werfen viele Experten einen Blick auf die Finanzierungszinsen. XRP zeigte hier Ende 2024 eine Rücksetzung von 0,096 % auf 0,011 %. Damit befindet sich der Markt wieder in einem Bereich, der als ausgeglichener bezeichnet werden kann. Sind die Finanzierungszinsen zu lange sehr hoch, kann das ein Warnsignal für eine überhitzte Marktstimmung sein. Solange der Kurs weiter steigt und die Finanzierungszinsen auf einem moderaten Niveau bleiben, ist der Boden für weitere Kursavancen bereitet.
All diese Indikatoren deuten darauf hin, dass der fundamentale Unterbau für XRP durchaus solide ist. Dennoch haben On-Chain-Metriken in der Vergangenheit gezeigt, dass starke Gewinnmitnahmen jederzeit das Momentum drehen können. Vor allem in Zeiten, in denen externe Schocks wie negative Nachrichten oder unerwartete regulatorische Maßnahmen den Markt beeinflussen, empfiehlt es sich, sowohl fundamentale als auch technische Faktoren im Auge zu behalten.
XRP 2025 Technische Analyse: Bullische Tendenz bleibt bestehen, aber anhaltende überkaufte Bedingungen stellen Risiken dar
Betrachtet man den XRP/USDT-Chart auf Wochenbasis, so fällt vor allem der Ausbruch aus einem mehrjährigen Konsolidierungsmuster ins Auge. Dieses Muster hatte sich über einen Zeitraum von mehr als drei Jahren erstreckt und wurde im November 2024 durchbrochen, als XRP den hartnäckigen Widerstand im Bereich von 1,96 US-Dollar überwand. Die gemessene Spanne vom Tiefpunkt des Musters bis zur Ausbruchslinie deutet rein technisch auf Kurspotenzial bis in die Region von 3,64 US-Dollar hin.
Tatsächlich nähert sich XRP in großen Schritten seinem alten Allzeithoch von 3,55 US-Dollar an, das im Januar 2018 markiert wurde.
Bleibt die positive Marktdynamik bestehen, könnte dieser historische Widerstand in den kommenden Monaten angetestet und womöglich durchbrochen werden. Dennoch besteht kein Grund, uneingeschränkt euphorisch zu werden: Je näher der Preis dem Allzeithoch kommt, desto wahrscheinlicher werden Gewinnmitnahmen. Zudem verweisen Analysten auf die Fibonacci-Retracement-Niveaus, die auf 2,84, 2,35 und 1,96 US-Dollar liegen und bei einer kurzfristigen Korrektur als zentrale Unterstützung gelten könnten.
Ein weiteres Warnsignal liefern die Momentum-Indikatoren wie der Relative Strength Index (RSI)und der Stochastik-Oszillator (Stoch). Beide bewegen sich seit einiger Zeit im überkauften Bereich, was aus historischer Sicht häufig auf eine bevorstehende Verschnaufpause hindeutet. Besonders in länger anhaltenden Bullenmärkten können sich RSI und Stoch monatelang im überkauften Bereich halten, bevor es zu Korrekturen kommt. Dennoch kann ein abruptes Eintauchen dieser Indikatoren in den neutralen oder sogar überverkauften Bereich erhebliche Preisausschläge nach unten auslösen.
Im Tageschart zeigt sich indes ein bullisches Flaggenmuster, das bereits nach oben aufgelöst wurde. Sollte die ehemalige Flaggenoberkante nun erfolgreich als Unterstützung verteidigt werden, eröffnet sich Spielraum für einen Anstieg Richtung 4,75 US-Dollar. Dies wäre eine Fortsetzung der sogenannten „Fahnenstange, die aus dem vorherigen starken Kursaufschwung resultierte.
Auf der anderen Seite kann ein Schlusskurs unterhalb von 1,96 US-Dollar die gesamte bullische Struktur gefährden. Wer sich also an potenziellen Einstiegs- und Ausstiegsmarken orientiert, sollte vor allem diesen Bereich im Auge behalten. Verlieren die Bullen diese Zone, könnte eine größere Korrektur bis in den Bereich der weiteren Unterstützungsmarken einsetzen.
Zusammenfassung
Der beeindruckende Auftritt von XRP in den letzten zwei Monaten des Jahres 2024 lässt die Kryptobranche aufhorchen: Während Bitcoin nach wie vor das Zugpferd des Marktes ist, konnte XRP sich mit einem satten Plus von 400 % selbst aus dem Schatten anderer Altcoins lösen und in die obersten Ränge der Marktkapitalisierung vordringen. Entscheidend dafür waren mehrere Faktoren, die sich gegenseitig befeuerten. Angefangen bei den juristischen Teilsiegen im Verfahren gegen die SEC, über den Wahlsieg Donald Trumps und den angekündigten Rücktritt Gary Genslers, bis hin zur Aussicht auf einen möglichen XRP ETF und den Launch des unternehmenseigenen Stablecoins RLUSD.
2025 könnte daher zum entscheidenden Jahr für XRP werden. Ein wichtiges Thema bleibt die endgültige Klärung der Berufung, die den juristischen Status von XRP ein für alle Mal festzurren könnte. Sollte Ripple auch in der Berufung obsiegen oder sollte sich das Verfahren rascher beilegen lassen, stünden die Türen für einen ETF-Neustart weit offen. In Kombination mit der neuen pro-Krypto-Stimmung in Washington und einem ehemaligen SEC-Kommissar an der Spitze der Behörde erhoffen sich Investoren eine schnelle Legitimation für neue Anlageprodukte.
Gleichzeitig stellt der Stablecoin RLUSD einen weiteren Pfeiler in Ripples Ecosystem dar. Noch ist unklar, ob RLUSD – ähnlich wie USDC oder USDT – eine hohe Marktdurchdringung erreichen kann. Allerdings profitiert der Stablecoin vom umfassenden Partnernetzwerk Ripples, das Finanzinstitute in Nordamerika, Europa und Asien einschließt. Gerade in Zeiten, in denen Unternehmen und Banken ihre Zahlungs- und Transferprozesse digitalisieren wollen, könnte RLUSD ein Angebot darstellen, das XRP Ledger und klassische Fiatwelt effizient verknüpft.
Allerdings sind die Risiken nicht zu leugnen. Technisch betrachtet ist der Markt heißgelaufen, was sich in überkauften Indikatoren und einer hohen Marktbewertung widerspiegelt. Zudem bleibt die allgemeine Entwicklung des Kryptomarktes ein bedeutender Faktor. Ein plötzlicher Einbruch bei Bitcoin – ob ausgelöst durch makroökonomische Faktoren oder durch globale Marktkorrekturen – kann unweigerlich den gesamten Kryptobereich mitreißen. Korrekturphasen gehören zum Standardrepertoire des Marktes. Gerade nach einer Rally von mehreren 100 Prozent sollten Anleger darauf vorbereitet sein, dass Gewinnmitnahmen für Volatilität sorgen können.
Insgesamt hat sich XRP 2024 eindrucksvoll zurückgemeldet, nachdem es lange Jahre von Rechtsunsicherheiten überschattet wurde. Für 2025 steht nun alles auf Expansion: Ein potenzieller XRP ETF, der weitere Kapitalzuflüsse verspricht, ein fortschreitendes Verfahren, das in die finale Phase gehen dürfte, und ein eigenes Stablecoin-Projekt, das sich auf dem internationalen Markt behaupten will. Ob XRP nach den jüngsten Kursgewinnen weiter aufsteigt und ein neues Allzeithoch weit jenseits der Marke von 3,55 US-Dollar erreicht, oder ob eine Zwischenkorrektur fällig wird, hängt von vielen Faktoren ab. Doch eines ist sicher: Nach Jahren des Stillstands ist XRP wieder in aller Munde und könnte sich 2025 als einer der wichtigsten Player im Kryptobereich etablieren – vorausgesetzt, die Bullen behalten die Oberhand und die regulatorischen Hemmnisse werden endlich überwunden.