Zusammenfassung:Heiner Lang muss Wago sofort verlassen.WagoWago entlässt seinen CEO Heiner Lang. Der Grund: Untersch
Interimsweise übernimmt CFO Jürgen Koopsingraven die Geschäftsführung, während eine Nachfolge gesucht wird.
Wago kämpft mit rückläufigen Aufträgen und hat bereits Kurzarbeit in mehreren Bereichen eingeführt.
Wago, ein Familienunternehmen aus dem ostwestfälischen Minden, trennt sich mit sofortiger Wirkung von CEO Heiner Lang. Als Grund nennt der Konzern „unterschiedliche Vorstellungen über die strategische Ausrichtung“. Zuerst berichtete das „Mindener Tageblatt” über die Entlassung.
„Wir danken Dr. Heiner Lang für seinen engagierten Einsatz und die positiven Impulse, die er in den vergangenen Jahren gesetzt hat, teilte Gesellschafter Sven Hohorst im Namen des Beirats in einer Pressemitteilung mit. Die Belegschaft, und viele Führungskräfte, haben nach Informationen von Business Insider durch eine E-Mail von der personellen Entscheidung erfahren.
Wago produziert im Bereich Verbindungstechnik verschiedene Arten von Verbindungsklemmen.
Heiner Lang war seit vier Jahren, seit Januar 2021, bei Wago als CEO tätig. Nach drei Generationen der Hohorst-Familie, Friedrich Hohorst war Mitgründer im Jahr 1951, war Lang das erste Nicht-Familienglied, das es in die Führung des Konzerns schaffte. Zuvor hatte leitende Positionen im Maschinenbau inne – darunter bei Bosch Rexroth.
Auf seinem LinkedIn-Account schreibt Heiner Lang, dass Technik ihn schon als Kind fasziniert habe. „Ob als Maschinenbaustudent, beim Hobby oder im Ingenieurberuf, der Erfinder der Federklemmtechnik war immer dabei, heißt es dort. Wago stehe seiner Meinung nach für Pionierarbeit und Innovationskraft, aber auch für nachhaltiges Wachstum – „sowohl technologisch als auch zwischenmenschlich, steht dort.
Seinen Account hat der entlassene CEO dahingehend noch nicht angepasst. Auch bei Wago ist von der Kündigung noch nichts zu lesen. Interimsweise übernimmt CFO Jürgen Koopsingraven die Geschäftsführung, während die Nachfolge geregelt werden soll.
Wago kämpft mit rückläufigen Aufträgen
Wago ist ein weltweit führender Anbieter von Verbindungs- und Automatisierungstechnik – kämpft aber seit einiger Zeit mit rückläufigen Aufträgen. Bereits im August 2023 führte das Unternehmen aus diesem Grund die Kurzarbeit in einigen Bereichen ein, setzte diese im April 2024 für fünf Monate aus und nahm sie im September 2024 erneut auf.
Der Konzern zählt eigenen Angaben nach 9000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Jahr 2023 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 1,37 Milliarden Euro, aktuellere Zahlen liegen noch nicht vor. Wago gilt als Weltmarktführer im Bereich der federklemmtechnischen Verbindungstechnik. Besonders in der Elektroinstallation und Industrieautomation hat das Unternehmen mit seinen innovativen Federklemmen eine marktbeherrschende Stellung erreicht.
Wago zählt zu den führenden Anbietern von Verbindungsklemmen und Automatisierungslösungen und ist weltweit in mehr als 80 Ländern aktiv. Auch in der Steuerungs- und Interface-Technik gehört der Konzern zu den wichtigsten Akteuren der Branche.