Zusammenfassung:Mit PayPal kann in Deutschland mittlerweile kontaktlos an der Kasse bezahlt werden.picture alliance
Mit PayPal kann in Deutschland mittlerweile kontaktlos an der Kasse bezahlt werden.
Warum das wichtig ist: PayPal drängt mit neuen Funktionen aggressiv in den stationären Handel in Deutschland.
Der US-amerikanische Zahlungsdienstleister dominiert bereits bei der Online-Bezahlung mit einem Marktanteil von 28,5 Prozent, wie eine Studie des Handelsforschungsinstituts EHI zeigt.
„Wir bringen PayPal in die Offline-Welt, sagt Florencia Solazzi, Leiterin des Konsumentengeschäfts in Deutschland.
Im Detail: PayPal hat eine Mobile Wallet in Deutschland eingeführt, um kontaktloses Bezahlen an der Ladenkasse zu ermöglichen.
Nutzer können mit ihrem Smartphone überall dort kontaktlos bezahlen, wo Mastercard akzeptiert wird.
Die Resonanz fällt positiv aus: Von den 38 Millionen Kunden in Deutschland haben sich schon mehr als eine Million für die Mobile Wallet registriert, laut Unternehmen.
PayPal bietet Cashback bei Deichmann, P&C und Obi
Strategische Partnerschaften: PayPal kooperiert zudem mit großen Marken wie Deichmann, Peek & Cloppenburg und Obi.
Wer bei diesen Anbietern im Geschäft kontaktlos per PayPal-App bezahlt, erhält einen bestimmten Betrag als Cashback zurück.
Zwischen drei und zehn Prozent des Kaufpreises gibt es zurück. Allerdings gibt es dabei einen täglichen Maximalbetrag.
„Wer regelmäßig mit PayPal vor Ort zahlt, kann so pro Monat hunderte Euros Cashback sammeln, verspricht Jörg Kablitz, Deutschland-Chef von PayPal.
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Welche Strategie PayPal verfolgt: PayPal schließt mit den neuen Funktionen zu anderen Tech-Konzernen wie Apple und Google auf, die bereits kontaktloses Bezahlen per eigener Wallet anbieten. Die Cashback-Idee dient dazu, der früher gestarteten Konkurrenz Marktanteile abzuluchsen.
Kritik der Verbraucherzentrale
In der Kritik: PayPal steht im Fokus der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen (VZ NRW). Diese kritisiert die Ratenkredite fürs Bezahlen im Geschäft, die PayPal ebenfalls anbietet.
Zwischen 99 und 10.000 Euro können Verbraucher darüber finanzieren. Die Laufzeit beträgt wahlweise drei, sechs, zwölf oder 24 Monate.
Nach dem entsprechenden Antrag erfolgt im Hintergrund ein schneller Bonitätscheck. Ist dieser Check erfolgreich, erstellt das System eine Art Kreditkarte, auf der für 48 Stunden der bewilligte Geldbetrag hinterlegt wird. Damit kann eingekauft werden.
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Die Verbraucherzentrale warnt: „Die Ratenzahlung birgt große Risiken“, sagt David Richmann, Jurist und Finanzexperte der VZ NRW, zu Business Insider. „Die Nutzer könnten schnell den Überblick über die monatlichen Verpflichtungen verlieren.”
Viele kleine Forderungen könnten sich irgendwann auch zu einem großen Batzen summieren. „Gerade für Menschen mit knappem Budget kann das in eine Schuldenspirale führen, so Richmann.