Nur wenige Cent gespart？ So wirkt sich die Preisschlacht bei Aldi und Lidl wirklich auf euer Geld aus

Die beiden Discounter Aldi und Lidl lieferten sich aktuell eine Schlacht mit Rabatten.

Laut „Handelsblatt bringt der Preiskampf zwischen Lidl und Aldi kaum spürbare Einsparungen für Verbraucher.

Eine Analyse des Preisvergleichsdienstes Smhaggle zeigt demnach, dass Kunden bei Lidl nur 52 Cent und bei Aldi 68 Cent pro Einkauf sparen.

Zudem bestehen Zweifel an der Anzahl der tatsächlich reduzierten Produkte.

Der Preiskampf der Discounter Lidl und Aldi bringt Verbrauchern kaum spürbare Einsparungen, berichtet das „Handelsblatt„. Eine Analyse des Preisvergleichsdienstes Smhaggle für das Medium habe demnach gezeigt, dass Kunden – trotz Milliardenkosten für die Händler – bei Lidl im Durchschnitt nur 52 Cent pro Einkauf sparen, bei Aldi etwa 68 Cent. Grund sei, dass die meisten Produkte nur gering im Preis gesenkt wurden.

Lidl hatte Ende Mai „die größte Preissenkung aller Zeiten“ angekündigt und von über 500 dauerhaft vergünstigten Artikeln gesprochen. Diese sollten teils um bis zu 35 Prozent reduziert werden. Rivale Aldi zog am selben Tag mit einem „historischen Schritt” nach und nannte 100 reduzierte Produkte. Konkrete Angaben zur Höhe der Ersparnis oder vollständige Listen der Produkte veröffentlichten die Discounter jedoch nicht. Lidl veröffentlicht nur einige Beispielprodukte, Aldi immerhin Produktlisten auf der Webseite.

Kunden sparen weniger als einen Euro pro Einkauf

Die Smhaggle-Auswertung, bei der über eine halbe Million Kassenbons ausgewertet wurden, kommt laut dem Wirtschaftsmagazin zu einer ernüchternden Bilanz. Bei Lidl seien 25 Prozent der Artikel höchstens um fünf Prozent reduziert worden, 40 Prozent der Artikel seien nun um mehr als zehn Prozent günstiger. Bei Aldi seien drei Viertel der Produkte maximal zehn Prozent günstiger geworden. Insgesamt würden die Rabatte durchschnittlich nur etwa zwei Prozent Ersparnis pro Einkauf ausmachen. Bei Lidl seien es pro Einkauf im Schnitt 52 Cent, bei Aldi 68 Cent. Gleichzeitig würden sich die entgangenen Umsätze für die Händler laut Schätzungen auf über 1,6 Milliarden Euro summieren.

Zudem gebe es Zweifel an der angekündigten Anzahl der reduzierten Produkte. Laut „Handelsblatt konnten bei der Auswertung nur etwa 270 Lidl-Produkte mit Preissenkung identifiziert werden. Auch andere Branchenexperten nennen demnach maximal 300 vergünstigte Produkte. Aufgrund regional unterschiedlicher Sortimente und fehlender Transparenz bleibe daher unklar, wie viele Produkte in einem typischen Supermarkt tatsächlich günstiger geworden sind.