Zusammenfassung:Bitcoin ist diese Woche technisch in einen Bärenmarkt gerutscht.STR/NurPhoto via Getty ImagesDer Bit
Bitcoin ist diese Woche technisch in einen Bärenmarkt gerutscht.
Der Bitcoin-Kurs fiel diese Woche erstmals seit Juni unter 100.000 US-Dollar (86.900 Euro).
Die Kryptowährung geriet technisch in einen Bärenmarkt und verzeichnete einen Rückgang von über 20 Prozent, verglichen mit ihrem Allzeithoch im Oktober.
Trotz des Kursverfalls zeigen sich Krypto-Experten optimistisch, dass sich der Markt erholen und wieder ansteigen kann.
Der Bitcoin-Kurs fiel diese Woche erstmals seit Juni unter 100.000 US-Dollar (knapp 86.900 Euro) und beendete damit eine Reihe von Kursverlusten, die die weltweit größte Kryptowährung in einen Bärenmarkt gestürzt haben.
100.000-Dollar-Marke als Orientierung
Am Mittwoch erholten sich die Kurse etwas und kletterten nach dem starken Einbruch am Dienstag langsam wieder ins Plus. Trotz der Turbulenzen befürchten die meisten Krypto-Experten nicht, dass Bitcoin in einen längeren Bärenmarkt abrutschen könnte.
Vitaliy Shtyrkin ist CPO des Krypto-Zahlungsdienstleisters B2BINPAY. Er erklärt, der Kryptomarkt befinde sich zwar in einer Korrekturphase, die Lage sei aber nicht eindeutig „bärisch.
„Unserer Ansicht nach ist die Marke von 100.000 Dollar die wichtigste Unterstützung für Bitcoin“, sagte er. „Wir gehen eher von einer Konsolidierung als von einer tieferen Korrektur in Richtung Mitte 80.000 Dollar (69.500 Euro) aus und erwarten einen kleineren Aufwärtsimpuls, falls die gesamtwirtschaftliche Lockerung und die ETF-Zuflüsse wieder anziehen.”
Ray Youssef, Mitgründer und CEO des dezentralen P2P-Netzwerks Paxful, räumte ein, dass sich der Markt in einer Erschöpfungsphase befindet. In der haben positive Nachrichten kaum Auswirkungen auf die Kryptopreise, während schlechte Nachrichten diese sofort einbrechen lassen.
Er sieht jedoch auch Anzeichen einer Erholung aus, zumindest kurzfristig.
„Der Markt nähert sich bereits allmählich einem potenziellen Kapitulationspunkt, der historisch gesehen oft ein Vorbote neuen Wachstums war. Massenhafte Liquidationen von Long-Positionen signalisieren häufig eine Kapitulation und einen möglichen lokalen Tiefpunkt. Nach solchen Ereignissen erlebt der Markt oft eine kurze Erholung, erklärte er.
Er fügte hinzu, dass dies insbesondere dann zutrifft, wenn die Liquidationsvolumina im Kryptobereich extreme Werte erreichen, wie es in jüngster Vergangenheit der Fall war.
Rückgang um 20 Prozent ist „eine Kaufgelegenheit
Da es keine vergleichbare KI-Erzählung gibt, die Aktien beflügelt hat, haben Krypto-Investoren ihre Hoffnungen größtenteils auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik durch die US-Notenbank gesetzt. Dies wurde jedoch vergangene Woche in Zweifel gezogen, als US-Notenbankchef Jerome Powell andeutete, dass weitere Zinssenkungen angesichts der Wirtschaftslage und fehlender Wirtschaftsdaten nicht sicher seien.
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Die rege Verkaufstätigkeit dieser Woche war teilweise auf die Befürchtung zurückzuführen, dass der Markt längere Zeit ohne positive Impulse auskommen könnte.
Kryptoanalyst Nic Puckrin ist von dieser Angst unter Händlern nicht überrascht. Er merkte an, dass ein Kursrückgang unter eine wichtige psychologische Schwelle, wie beispielsweise 100.000 Dollar (86.900 Euro), bei Anlegern oft Besorgnis auslöst, obwohl er derzeit keinen Grund zur Panik sieht.
„Man sollte nicht vergessen, dass Bitcoin trotz des jüngsten Kursverfalls aktuell nur etwa 20 Prozent unter seinem Allzeithoch liegt. Es handelt sich hier um Kryptowährungen, nicht um den Anleihenmarkt. Ein Rückgang um 20 Prozent ist daher oft lediglich eine Kaufgelegenheit.
Puckrin geht davon aus, dass der Bitcoin-Kurs in diesem Zyklus 150.000 US-Dollar (130.300 Euro) erreichen kann.
Kurzfristige Turbulenzen in der Zukunft?
Guillermo Fernandes ist Gründer des Blockchain-Compliance-Startups Blockpliance. Er zitierte eine klassische Wall-Street-Weisheit, um seine Einschätzung einer möglichen Erholung zu verdeutlichen: Der Markt steigt die Treppe hinauf und fährt mit dem Aufzug hinunter.
Fernandes hält eine Bitcoin-Erholung zwar für unvermeidlich, rechnet aber nicht mit einer schnellen.
„Nach dem Kurssturz im Oktober wird der Aufschwung langsamer verlaufen“, sagte er gegenüber BUSINESS INSIDER (BI). „Die intrinsische Volatilität ist auf etwa 45 Prozent gesunken, da Wall-Street-Kapital und institutionelle Anleger die Großkäufer dominieren und parabolische Kursanstiege in progressive verwandeln. Aufgrund der saisonalen Schwankungen im vierten Quartal, der Reduzierung der quantitativen Straffung der Fed und einer Liquiditätsuntergrenze von 100.000 bis 110.000 Dollar ist bis Jahresende mit einem höheren Kurs als heute zu rechnen.” (Das entspricht 86.900 bis 95.550 Euro.)
Carlos Guzman, Analyst beim Krypto-Market-Maker GSR, ist in seiner kurzfristigen Einschätzung zurückhaltender.
„Ich denke, dass es kurzfristig noch einige Turbulenzen auf den Kryptomärkten geben wird“, erklärte er. „Die Schwäche nach dem Crash vom zehnten Oktober ist noch spürbar, und der Markt verarbeitet die Folgen noch.”
Guzman bezog sich dabei auf die Liquidation im vergangenen Monat, die die schlimmste in der Geschichte von Bitcoin war. Er fügte jedoch hinzu, dass seine Gesamtmarkteinschätzung für die nächsten sechs bis zwölf Monate zunehmend positiv sei, da die Akzeptanz von Kryptowährungen zunehme und sich die Geldpolitik in eine Richtung verlagere, die risikoreichere Anlagen begünstige.
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