Zusammenfassung:Warren Buffett, CEO von Berkshire Hathaway, empfiehlt einen ETF auf den S&P 500 – andere warnen vor
Warren Buffett, CEO von Berkshire Hathaway, empfiehlt einen ETF auf den S&P 500 – andere warnen vor den Risiken des Indexfonds.
REUTERS/Rick Wilking
Die Anlegerlegende Warren Buffett empfiehlt Kleinanlegern seit langem einen kostengünstigen S&P 500-Indexfonds.
Investor und Milliardär Chamath Palihapitiya hält dagegen, dass der ETF höhere Risiken berge, da einige Aktien den Index aktuell dominieren.
Buffett meidet größtenteils Technologiewerte, aber Apple ist seit Jahren seine Top-Aktie.
Warren Buffett predigt, dass die überwiegende Mehrheit der Menschen daran scheitert, am Markt zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Aktien zu kaufen. Die beste Wette in seinen Augen: ein Investment mit langfristigem Anlagehorizont in einen kostengünstigen S&P 500-Indexfonds.
Der US-amerikanisch-kanadische Investor und Milliardär Chamath Palihapitiya sieht darin ein Problem. Im S&P 500 richtet sich der Anteil der gelisteten Unternehmen nach ihrer Marktkapitalisierung. Weil eine Handvoll Technologieaktien so unglaublich wertvoll geworden sind, investieren laut Palihapitiya die Käufer von entsprechenden ETF-Anteilen eher in diese wenigen riskanten Unternehmen als in den US-Aktienmarkt.
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„Das muss behoben werden, oder es wird in einer Katastrophe enden“, so der Risikokapitalgeber und Co-Moderator des „All-In”-Podcasts in einem X-Post am Samstag. Darin reagierte er auf eine Grafik von Kevin Gordon, einem leitenden Anlagestrategen bei Charles Schwab. Diese zeigt, dass die zehn wertvollsten S&P 500-Unternehmen am 20. Dezember 39,9 Prozent der gesamten Marktkapitalisierung des Benchmark-Index ausmachten.
Apple, Nvidia, Microsoft, Alphabet, Amazon, Meta, Tesla, Broadcom, Berkshire Hathaway und Walmart sind zusammen etwa 21 Billionen US-Dollar (20,2 Billionen Euro) wert. Sie machen einen großen Teil der Marktkapitalisierung von rund 50 Billionen US-Dollar (48 Billionen Euro) des S&P 500 aus.
„Durchschnittliche Amerikanerinnen und Amerikaner kaufen S&P 500-Index-ETFs, zum Teil, weil Buffett es empfiehlt“, sagte Palihapitiya. „Ihnen wurde gesagt, dass sie sehr wenig bezahlen und eine Diversifikation in den 500 besten Unternehmen der Welt erhalten, um volatile Kurse auszusitzen.”
In den Augen des CEO von Risikokapitalgeber Social Capital und frühen Facebook-Investors wirkt die übergroße Gewichtung einiger Aktien der angestrebten Diversifizierung entgegen. Wer einen Index von 500 Unternehmen kaufe, investiere „eigentlich [in] zehn Unternehmen, mit 490 anderen, die dazugeworfen werden.
Die mangelnde Diversifikation sei vor allem ein Nachteil für Anlegerinnen und Anleger, wenn Big-Tech-Aktien einen Schlag bekommen. Dann könnten sie enorme Verluste erleiden, da die Schwankungen weniger, stark gewichteter Kurse nicht sehr durch andere Beteiligungen gemildert würden. Einzelinvestorinnen und -investoren erwarte eine „bösen Überraschung, wenn das nicht angegangen wird.
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Es sei erwähnt, dass Palihapitiya heftige Kritik für die Förderung hochriskanter Special Purpose Acquisition Deals (SPACs) während der Pandemie erntete. Dazu empörten sich Menschen über seine geringe Reue, als deren Wert einbrach.
Buffett gilt als ein Value-Investor, der bestrebt ist, innerhalb seines „Circle of Competence zu bleiben. Er investiert in Branchen, die er gut versteht, so sein Ruf. Technologieaktien hat er während seiner gesamten Karriere weitgehend gemieden. In der Regel sind sie teuer und ihm fehlt das Fachwissen über sie.
Dennoch macht Apple seit fast einem Jahrzehnt die größte Position von Berkshire aus, auch wenn er diese Wette in den vergangenen Quartalen reduziert. Der berühmte Investor und CEO hat darüber hinaus Alphabet und Meta als außergewöhnliche Unternehmen gelobt.
Andererseits ist Buffetts Konglomerat extrem diversifiziert. Zu seinem Portfolio gehören Dutzende von Unternehmen wie Geico, Sees Candies und Pilot Travel Centers. Es hält auch milliardenschwere Beteiligungen an börsennotierten Unternehmen wie Coca-Cola und Bank of America.
Buffett hat in der Vergangenheit Bedenken von Aktionärinnen und Aktionären über sein Aktienportfolio, das übermäßig auf Apple konzentriert ist, abgetan. Aber er könnte sich jetzt weniger wohlfühlen als in der Vergangenheit, wenn Amateurinvestoren einen Index kaufen, der so stark von einigen Big-Tech-Namen dominiert wird.