Zusammenfassung:Jochen Goller, BMW-Vorstand für Kunden, Marken und Vertrieb, präsentiert den ersten MINI John Cooper
Jochen Goller, BMW-Vorstand für Kunden, Marken und Vertrieb, präsentiert den ersten MINI John Cooper Works auf dem Pariser Autosalon, Oktober 2024.
Trotz US-Zöllen bleibt BMW optimistisch für den Absatz von Verbrennern und Plug-in-Hybriden in den USA, so Vorstandsmitglied Jochen Goller im Gespräch mit der „Financial Times.
Im Jahr 2024 steigerte BMW den Absatz reiner Elektroautos um 13,5 Prozent, während der Gesamtabsatz um vier Prozent gesunken ist.
BMW positioniert sich stark im US-Markt, produziert zwei Drittel der verkauften Autos lokal und bleibt weniger anfällig für die Folgen der US-Zollpolitik als andere deutsche Hersteller.
Trotz einer erwarteten „Achterbahnfahrt“ für Elektroautos in den USA bleibt BMW optimistisch für den Absatz in den USA. Offenbar aber auch, weil der Fokus auf Verbrennern und Plug-in-Hybriden liegt. So sagte Jochen Goller, Mitglied des Vorstands der BMW AG Kunde, Marken, Vertrieb, in einem Interview mit der „Financial Times” (FT), der Konzern werde in Verbrennungsmotoren und moderne Plug-in-Hybride investieren – und weiter Elektroautos auf den Markt bringen.
Dabei war BMW im Vergleich im Jahr 2024 noch vergleichsweise erfolgreich – und steigerte seinen Absatz von reinen Elektroautos um 13,5 Prozent – beim Gesamtabsatz musste BMW ein Minus von vier Prozent hinnehmen. Damit erreichten reine Elektroautos einen Anteil von 17 Prozent am Gesamtabsatz. Einschließlich der Plug-in-Hybride sind es 24 Prozent.
Vor allem die Schwierigkeiten in China – gebeutelt von einer Immobilienkrise und schwacher Konjunktur – und eine verhaltene Nachfrage nach Elektroautos hatten aber bei den anderen deutschen Autobauern stärker auf den Absatz gedrückt.
Lest auch
Sinkender Absatz macht deutschen Autobauern zu schaffen – nur eine Marke verkaufte 2024 mehr E-Autos als im Vorjahr
BMW produziert in den USA – und schützt sich damit vor Zöllen
Offenbar hat der Autokonzern, zu dem auch die Marken Rollys Royce und Mini gehören, gleich mehrere Dinge richtig gemacht. Der Autohersteller unterhält zwar ein starkes Angebot an Elektroautos und kann die strengen EU-Emissionsvorschriften erfüllen, ohne die Stromer mit hohen Rabatten verkaufen zu müssen. Mit dieser Strategie schneidet der Konzern besser ab als andere Autohersteller wie Volkswagen und Mercedes-Benz. Gleichzeitig war BMW vorsichtiger beim Übergang zur Elektromobilität. Jetzt, wo die Nachfrage nach Stromern deutscher Hersteller gesunken ist, scheint BMW besser gewappnet gegen die Flaute.
„Wir sind den Weg gegangen, den andere jetzt auch gehen“, sagt Goller. „Wir haben damit gerechnet, dass die Menschen nicht wegen des Antriebs diskriminiert werden wollen.” Und auch UBS-Analyst Patrick Hummel sagt, BMW habe ein gutes Maß gefunden, welchen Anteil Elektroautos in der Modellpalette ausmachen, zitiert die „FT Hummel.
Desweiteren werden zwei Drittel der in den USA verkauften Autos auch vor Ort produziert, was bedeutet, der Konzern dürfte künftig weniger stark von Zöllen der US-amerikanischen Regierung getroffen werden.