Zusammenfassung:Der Studie zufolge wechseln Frauen häufiger in schlechter bezahlte Positionen.PinkypillsLaut McKinse
Der Studie zufolge wechseln Frauen häufiger in schlechter bezahlte Positionen.
Laut McKinsey verdienen Frauen in Deutschland über 30 Jahre im Schnitt 554.000 Euro weniger als Männer.
Die Studie der Beratung zeigt, dass Unterschiede in der Berufserfahrung und Karriereentscheidungen den Gender Pay Gap prägen.
Fast 80 Prozent des Gender Pay Gap sind darauf zurückzuführen, dass Männer und Frauen im Laufe ihres Berufslebens unterschiedliche Erfahrungen sammeln.
Frauen in den USA verdienen im Laufe einer 30-jährigen Karriere im Durchschnitt eine halbe Million Dollar weniger als Männer. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle McKinsey-Studie. Der Grund dafür liegt aber nicht in einer direkten Lohndiskriminierung. Vielmehr sind es Unterschiede bei der Berufserfahrung, so die Studie.
In Deutschland liegt der Unterschied mit 600.000 Dollar (etwa 554.000 Euro) pro Frau sogar noch höher, wie Business Insider von McKinsey erfuhr.
Unterschiedliche Erwerbsbiografien treiben fast 80 Prozent des Gender Pay Gaps an
Deren Studie basiert auf der Analyse von 86.000 realen Karriereverläufen, die US-Amerikaner online angeben. Die Datensätze umfassen unter anderem Angaben zu Geschlecht, Bildung, Berufsbezeichnung, Arbeitgebern und Karriereverläufen über mindestens zehn Jahre. Auf dieser Grundlage untersuchten die Forscher, wie sich Arbeitszeiten, Jobwechsel, berufliche Unterbrechungen und Karriereentwicklungen auf die Gehälter von Männern und Frauen auswirken.
Das Ergebnis: Fast 80 Prozent des Gender Pay Gap sind darauf zurückzuführen, dass Männer und Frauen im Laufe ihres Berufslebens unterschiedliche Erfahrungen sammeln. Dazu zählt sowohl die Zeit, die sie außerhalb der Arbeit verbringen, als auch die Art und Weise, wie Männer und Frauen im Laufe der Zeit Job-Entscheidungen treffen.
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Frauen wechseln häufiger in schlecht bezahlte Berufe
Das Problem: Einerseits sammeln Frauen insgesamt weniger Arbeitsjahre. Für jedes Jahrzehnt, das Männer arbeiten, arbeiten Frauen der Studie zufolge im Schnitt nur 8,6 Jahre. Das liegt unter anderem daran, dass sie insgesamt weniger Stunden arbeiten. Aber auch längere Pausen zwischen den Jobs sowie häufigere Teilzeitarbeit gehören zu den Faktoren.
Andererseits steigen Frauen seltener in besser bezahlte Positionen auf. In den Stichproben von McKinsey machten Frauen nur 36 Prozent der „Top-Manager„-Positionen (zum Beispiel Vice President) und nur 24 Prozent der C-Level Positionen (etwa CEOs oder CFOs) aus.
Nur 6 Prozent der Tech-Managerinnen bleiben nach 10 Jahren in einem gleich gut bezahlten Job
Was die Studie außerdem zeigt: Männer und Frauen wechseln zwar insgesamt ähnlich häufig ihren Job (durchschnittlich 2,6 Mal pro Jahrzehnt). Aber Frauen orientieren sich dabei seltener an Wachstumsbranchen und landen stattdessen in schrumpfenden Berufsfeldern. Als Gründe dafür nennt die McKinsey-Studie unter anderem mehr Flexibilität und weniger Wettbewerbsdruck. Die Folgen sind aber weniger Karriereaussichten und ein geringeres Lohnsteigerungspotenzial.
Eine Analyse von Karriereverläufen in der Tech-Branche zeigt diesen Effekt besonders deutlich. Nur sechs Prozent der Frauen, die als Tech-Managerinnen starten, arbeiten zehn Jahre später immer noch in einem vergleichbar hochbezahlten technischen Managementjob. Über die Hälfte von ihnen (59 Prozent) wechselt dagegen in eine schlechter bezahlte Position innerhalb (25 Prozent) oder außerhalb (34 Prozent) der Tech-Branche.
Sollte sich diese Entwicklung fortsetzen, würden laut Prognosen bis zum Jahr 2030 drei Viertel der Männer in Berufen tätig sein, die weiter wachsen. Bei Frauen läge dieser Anteil unter zwei Dritteln. Damit würde sich die bestehende Lohnlücke langfristig verfestigen.