Zusammenfassung:Japans Notenbank-Chef Ueda verkauft ETFs im großen Stil.picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Yusuke
Japans Notenbank-Chef Ueda verkauft ETFs im großen Stil.
Die Bank of Japan verunsicherte die Aktienmärkte, indem sie ihren ETF-Bestand abbaut.
Sie plant, jährlich 330 Milliarden Yen in ETFs und fünf Milliarden Yen in Immobilienfonds zu verkaufen.
Am Nachmittag erholte sich der Nikkei bereits teilweise, da Beobachter kurzfristig keine weitere Zinserhöhung erwarten.
Die Bank of Japan (BoJ) hat die Aktienmärkte am Freitag mit einem unerwarteten Schritt verunsichert. Obwohl sie den Leitzins wie erwartet bei 0,5 Prozent beließ, stoppte der Nikkei-225 seine Rekordrally abrupt und fiel nach der Mittagspause um mehr als ein Prozent. Grund war nicht die Zinspolitik, sondern der Plan der Notenbank, ihren gewaltigen Bestand an ETFs abzubauen.
Die BoJ hält Schätzungen zufolge ETFs im Wert von rund 79,5 Billionen Yen (458 Milliarden Euro), was etwa sieben Prozent der Marktkapitalisierung in Tokio entspricht. Nun kündigte sie an, jährlich ETFs im Umfang von 330 Milliarden Yen (1,9 Milliarden Euro) sowie Immobilienfonds im Wert von fünf Milliarden Yen zu verkaufen.
Risiken durch schwache Konjunktur
Besonders sensibel reagierten Technologieaktien, an denen die BoJ hohe indirekte Beteiligungen hält. Experten relativieren jedoch die Marktwirkung. BoJ-Chef Kazuo Ueda gehe es hauptsächlich darum, Japans Kapitalmärkte zu „reprivatisieren.
Am Nachmittag erholte sich der Nikkei bereits teilweise, da Beobachter kurzfristig keine weitere Zinserhöhung erwarten. Zwar liegt die Inflation mit 2,5 bis drei Prozent nur leicht über dem Zielwert, doch die Notenbank sieht erhebliche Risiken durch schwache Konjunkturdaten und geopolitische Spannungen.