Zusammenfassung:picture alliance / Caro | RufferTomtom war einst der wichtigste Anbieter für mobile Navigationsgerät
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Tomtom war einst der wichtigste Anbieter für mobile Navigationsgeräte – doch der Umsatz sinkt seit Jahren.
Trotzdem bringt das niederländische Unternehmen mit „Tom by Tomtom ein neues Gerät für Straßenwarnungen auf den Markt – gepaart mit der erneuerten App.
Trotzdem sind Endgeräte wohl kein Schwerpunkt mehr. Tomtom hat sich immer mehr zum Software- und Datenanbieter gewandelt.
Wer in den 2000er Jahren Navi gesagt hat, meinte meist eines der tragbaren Geräte von Tomtom. Und umgekehrt. Das niederländische Unternehmen brachte kurz nach der Jahrtausendwende das erste mobile Navigationssystem für Autos raus und begann seinen Siegeszug: über 30 Länder, 20 verschiedene Sprachversionen. Bis dann fest verbaute Geräte und vor allem die Fortschritte bei den Smartphones die Extra-Geräte zunehmend obsolet machten.
Die Folge: Die Verkaufszahlen schrumpften, die Umsätze ebenso. Von einst gut 1,7 Milliarden Euro Jahresumsatz ging es auf zuletzt 574 Millionen Euro herab, bei einem Nettoverlust von 17 Millionen Euro.
Doch auch wenn der Konzern zuletzt immer betont hat, keine Möglichkeit zu sehen, den Geräteverkauf in seiner Consumer-Sparte noch zu drehen, bringt Tomtom jetzt ein neues Gerät auf den Markt. Genannt, eingängigerweise „Tom by Tomtom. Der Name ist gewissermaßen Programm. Ein Assistent für Straßenwarnungen, der mittels LED und akustischen Signalen vor Radarkameras, Gefahrenstellen und Verkehrsbehinderungen warnen soll. Der soll im Zusammenspiel mit Tomtoms kürzlich überarbeiteter Smartphone-App funktionieren – die ihrerseits Tomtoms Kartenmaterial und Navigationsfunktionen bietet.
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Navigationsgeräte sind noch weit verbreitet
Stellt sich weiterhin die Frage nach dem Warum. Tatsächlich bringt Tomtom auch weiterhin neue Modelle auf den Markt, bisher jedoch eher im klassischen Geschäftsbereich. Bei Straßenverkehrswarnern gibt es aber Konkurrenz, beispielsweise von der Firma Ooono. Und nebenbei bemerkt dürfen sie als Blitzerwarner während der Fahrt in Deutschland nicht eingesetzt werden. Aber es ist durchaus nicht so, dass traditionelle Navigationsgeräte gar keine Rolle mehr spielen. Auch, wenn das digitalaffine Smartphone-Nutzer überrascht: 2021 besaßen laut Statistischem Bundesamt noch 41 Prozent aller Haushalte ein Navigationsgerät.
Vor allem aber konzentriert sich Tomtom mittlerweile aber auf das Geschäft als Software- und Datenanbieter. Einerseits für Autokonzerne, wo man in der Vergangenheit teils kräftig wachsen konnte. Andererseits mit Mobilitäts- und Mobiltelefonanbieter wie Uber, Apple und Microsoft. Und insgesamt, so erklärte Tomtom selbst, komme man damit auf 600 Millionen vernetzte Geräte, die konstant Verkehrsdaten liefern – sei es in Europa oder Nordamerika. Und diese Daten seien für den kleinen Tom eben gut nutzbar.