Zusammenfassung:Oracle hat gerade erneut Befürchtungen geschürt, dass Technologiekonzerne zu viel Geld für KI ausgeb
Oracle hat gerade erneut Befürchtungen geschürt, dass Technologiekonzerne zu viel Geld für KI ausgeben.
Justin Sullivan/Getty Images
Die Oracle-Aktie stürzte am Donnerstag um 14 Prozent ab und belastete damit den breiteren KI-Sektor.
Das Tech-Unternehmen meldete einen Quartalsumsatz, der unter den Erwartungen lag – was Sorgen über übermäßige KI-Ausgaben auslöste.
Es ist das neueste Warnsignal für Investoren, die sich wegen der enormen KI-Investitionen zunehmend Sorgen machen.
Oracle hat Anleger erneut gewarnt, dass Tech-Unternehmen bei ihren riesigen Investitionen in KI und Rechenzentren möglicherweise übertreiben.
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Oracles Kursrückgang belastet andere KI-Aktien
Die Aktie fiel am Donnerstag um 14 Prozent, nachdem das Unternehmen einen Quartalsumsatz bekannt gegeben hatte, der unter den Erwartungen lag.Oracle erzielte 16,06 Milliarden Dollar (ca. 3,65 Milliarden Euro) – Analysten hatten 16,21 Milliarden Dollar (ca. 13,78 Milliarden Euro) erwartet. Auch die Cloud-Umsätze stiegen zwar um 34 Prozent, blieben aber ebenfalls hinter den Prognosen zurück.
Der starke Kursrückgang von Oracle belastete auch andere KI-Aktien und drückte die Märkte am Donnerstag spürbar nach unten.
So standen die wichtigsten Aktienindizes am Donnerstag um 9:30 Uhr (ET) zum Handelsstart:
S&P 500: 6.857 Punkte, –0,41 Prozent
Dow Jones Industrial Average: 48.273,18 Punkte, +0,47 Prozent (+227,02 Punkte)
Nasdaq 100: 25.563,72 Punkte, –0,8 Prozent
Wachsende Zweifel an Oracles KI-Strategie
Die Oracle-Aktie zeigte sich zuletzt äußerst volatil: In den vergangenen vier Wochen fiel sie um fast 20 Prozent, nachdem sie zuvor stark gestiegen war, ausgelöst durch eine sehr optimistische Umsatzprognose im September.
Die Vielzahl neuer Deals hat Oracles Position als wichtiger KI-Akteur deutlich gestärkt: Das Unternehmen kündigte einen 300-Milliarden-Dollar-Vertrag mit OpenAI an, sowie neue Partnerschaften mit Nvidia und Meta Platforms. Zudem hat Oracle Pläne, seine KI- und Cloud-Infrastruktur in schnell wachsenden internationalen Märkten auszubauen.
Jetzt führen die enttäuschenden Quartalszahlen jedoch zu Spekulationen, dass sich Oracles große KI-Pläne erst viel später auszahlen könnten. Die Investitionspläne scheinen möglicherweise zu ambitioniert. Morgan Stanley bezeichnete die Ergebnisse als einen Moment, in dem Anleger ihren Glauben an den KI-Hype wieder verlieren könnten.
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Oracle enttäuscht – der KI-Sektor spürt die Folgen
„Das Cloud-Geschäft wächst nur am unteren Rand der Prognose und gleichzeitig geraten Oracles Gewinnmargen unter Druck. Das könnte das Vertrauen der Anleger weiter schwächen“, schrieben die Analysten der Bank Morgan Stanley am Donnerstag. „Viele zweifeln daran, ob Oracle sein schnell wachsendes GPU-as-a-Service-Geschäft wirklich effizient ausbauen kann – der Aktie fehlt deshalb ein klarer Auslöser für neue Kursgewinne.”
Auch andere schnell wachsende KI-Aktien litten unter dem schwachen Oracle-Bericht. Dadurch fiel der S&P 500 im vorbörslichen Handel um 0,31 Prozent. Der Dow Jones und der Nasdaq legten dagegen leicht zu.
Hier sind einige der größten Verlierer am Donnerstag:
Nvidia: –3 Prozent
Palantir: –3 Prozent
Advanced Micro Devices: –3 Prozent
Broadcom: –3 Prozent
Angst vor Überinvestitionen in KI nimmt zu
Für viele Anleger ist es besorgniserregend, dass ein Unternehmen wie Oracle die Erwartungen der Analysten verfehlen kann – obwohl es sich in diesem Jahr so stark als führender Anbieter von KI-Infrastruktur positioniert hat. Die wichtigste Erkenntnis dürfte sein, dass das Unternehmen mehr versprochen hat, als es am Ende liefern konnte.
„Oracle steht zunehmend unter Druck, weil das Unternehmen seine Rechenzentren mit hohen Schulden finanziert und stark von wenigen Kunden abhängig ist. Gleichzeitig ist unklar, wie sich die KI-Ausgaben in Zukunft auszahlen werden“, sagte Emarketer-Analyst Jacob Bourne. „Der Umsatzrückgang dürfte die Sorgen der ohnehin vorsichtigen Anleger verstärken – sowohl in Bezug auf den OpenAI-Deal als auch auf Oracles aggressive KI-Investitionen.”
Die Bedenken betreffen jedoch nicht nur Oracle. Auch wenn einige zuletzt meinten, dass die größten KI-Ängste übertrieben seien, ist es durchaus möglich, dass nicht nur Oracle im Jahr 2025 zu viel in KI gesteckt hat. Wenn ein großer Tech-Konzern überinvestiert hat, könnten andere denselben Fehler gemacht haben. Das könnte die Stimmung der Anleger gegenüber dem KI-Sektor belasten, wenn der Markt in das Jahr 2026 geht.