Kliniken machen Rückzieher von CompuGroup: Droht das Prestigeprojekt von Milliardär Frank Gotthardt zu floppen？

Mit dem neuen Krankenhausinformationssystem G3-Clinical, Insidern zufolge seit über zehn Jahren in der Entwicklung, will die CGM zurück auf die Erfolgsspur.

Die CompuGroup Medical (CGM) ist eine bekannte Größe im deutschen Gesundheitswesen. Der langjährige Geschäftsführer Frank Gotthardt machte die CGM zu einem Milliardenkonzern, der Software an Krankenhäuser, Labore und Ärzte verkauft. Zuletzt machte er durch sein Engagement beim rechten Nachrichtenportal Nius Schlagzeilen.

Milliardär Gotthardt und die CompuGroup hatten nun zuletzt ereignisreiche Wochen hinter sich. Im Februar brach der Aktienkurs ein und es gab eine Restrukturierung im Unternehmen, bei der anscheinend auch Stellen abgebaut wurden, wie Business Insider berichtete. Aber Gotthardt und seine CompuGroup haben einen Plan: Mit dem neuen Krankenhausinformationssystem G3-Clinical, Insidern zufolge seit über zehn Jahren in der Entwicklung, will die CGM zurück auf die Erfolgsspur. Ein Informationssystem ist wie das Betriebssystem einer Klinik, ohne das läuft fast gar nichts. Denn Krankenhäuser nutzen die Software, um Versicherungskarten auszulesen, die OP-Saal-Auslastung zu planen, oder um Labordaten auszuwerten.

Statt für Euphorie sorgt G3-Clinical bei manchen CompuGroup-Mitarbeitern aktuell wohl eher für Kopf- und Bauchschmerzen. Business Insider hat mit ihnen gesprochen und sie warnen, dass die G3-Software trotz langer Entwicklungsdauer Probleme mache und nicht vollumfänglich marktreif sei. Die Probleme seien teils so groß gewesen, dass mehrere Krankenhäuser einen Rückzieher von ihren G3-Projekte gemacht hätten. Laut Insidern seien der CompuGroup so Millionen entgangen.