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Das Volumen der in Europa getätigten VC-Investments steigt wieder. Welche Fonds sind am Start?
Auf jeder Startup- und Investorenkonferenz der vergangenen Tage – und es waren bekanntlich viele – klingt der Gesang zur allgemeinen Lage der Startup-Nation in etwa gleich: Geld, da sind sich alle sicher, fließt wieder mehr. Nachdem sich Investoren 2023 stark zurück gehalten haben, gab es im ersten Halbjahr 2024 wieder mehr und auch größere Finanzierungsrunden. Sunfire bekam 315 Millionen Euro, Finn satte 100 Millionen, Instagrid 89 Millionen. Enpal und Everphone vermeldeten riesige Fremdkapitalaufnahmen – in der deutschen wie überhaupt auch der europäischen Startup-Landschaft geht wieder was. Doch bei den Investments, die jetzt gemacht werden, schwingt immer noch eine gewisse Vorsicht mit. VCs sind selektiver geworden, heißt es oft, schauen noch genauer hin und erwarten mehr, setzen Qualität vor Tempo, so der Tenor.
Bauchgefühl und was man zum Flying Food so redet, spiegelt sich in diesem Fall tatsächlich ganz gut in Zahlen wider. Ein Blick in den KPMG Venture Pulse Report Europe für das erste Quartal 2024 offenbart: Das Volumen der in Europa getätigten VC-Investments stieg von 15,1 Milliarden US-Dollar (etwa 14 Milliarden Euro) im letzten Quartal 2023 auf 17,9 Milliarden Dollar (16,7 Milliarden Euro) in Q1 2024. Hingegen sank die Zahl der Deals (von 2491 auf 1798). Daraus lässt sich ableiten, dass es im Schnitt größere Runden bei weniger Startups waren – dass also genauer ausgewählt wurde. „VC-Investoren fokussieren sich mit ihren Fonds auf die vielversprechendsten Startups, heißt es in dem Report.
Deutschland hat sich noch nicht ganz erholt
Schaut man sich die Zahlen für Deutschland allein an, ist das Bild nicht ganz so silberstreifig: Investitionen hierzulande gingen leicht zurück, und zwar von 1,9 Milliarden US-Dollar (1,8 Milliarden Euro) im vierten Quartal 2023 auf 1,8 Milliarden US-Dollar (1,7 Milliarden Euro) in Q1 2024. Gründe sehen die Autoren des Reports bei den „makroökonomischen Unsicherheiten, die sowohl für Startups als auch für gewachsene Unternehmen weiterhin eine Herausforderung darstellten. Während die Inflation zurückging und sich die Zinsen stabilisierten, führten hohe Energiekosten, Bedenken hinsichtlich der globalen Wettbewerbsfähigkeit und zunehmende geopolitische Unsicherheiten weiterhin dazu, dass sich viele VC-Investoren in Deutschland weiterhin zurückhielten. Und dann ist da noch die Sache mit den Exits. Den fehlenden Exits. Schon lange und in großer Zahl.
Dennoch gilt: Auch hierzulande wird das Klima wieder wärmer, was man auch daran erkennen kann, dass in den Frühlingsmonaten 2024 viele Wagniskapitalfirmen bekannt gegeben haben: Wir haben einen neuen Fonds! Will sagen: Es gibt wieder Geldtöpfe, unterschiedlich groß, aus denen in Firmen – die besten natürlich nur – investiert werden wird.