Zusammenfassung:Ach, Starbucks. Einst der Inbegriff urbaner Kaffeekultur, nun der Spielball der Finanzhaie.
Ach, Starbucks. Einst der Inbegriff urbaner Kaffeekultur, nun der Spielball der Finanzhaie. Am späten Freitagabend, als der Duft von Espresso durch die Straßenschluchten wehte und die Wall Street ihre letzten Zuckungen machte, vollführte die Aktie des Kaffee-Giganten einen kunstvollen Sprung um 6,85 %. Verantwortlich? Eine lauwarme Meldung des Wall Street Journals: Elliott Investment Management, der Schrecken aller Vorstandsetagen, hat sich bei Starbucks eingekauft.
Elliott, dieser aktivistische Fonds, der sich gern wie ein Aal durch die Finanzwelt windet, hat also seine Finger im Spiel. Man kann förmlich hören, wie in den Konferenzräumen von Starbucks die Espressomaschinen hektischer denn je laufen. Solche Fonds sind schließlich bekannt dafür, sich mit einem Lächeln auf den Lippen große Aktienpakete unter den Nagel zu reißen, nur um dann mit der Präzision eines Chirurgen Veränderungen im Unternehmen durchzusetzen. Veränderungen, die meist nichts anderes bezwecken, als den Aktienkurs in die Höhe zu treiben – und natürlich den eigenen Gewinn.
Laut dem Wall Street Journal hat Elliott in den letzten Wochen intensive Gespräche mit den Managern von Starbucks geführt. Es ist ja auch höchste Zeit, dass jemand den Verantwortlichen bei Starbucks auf die Finger klopft und ihnen zeigt, wie man eine Kaffeekette richtig führt. Eine Einigung, so spekuliert man, könnte in Kürze erfolgen. Doch was fordert Elliott genau? Ein Sitz im Verwaltungsrat vielleicht? Wie köstlich wäre es, die Finanztitanen dabei zu beobachten, wie sie sich in die Kunst der Kaffeezubereitung einmischen.
Der Zeitpunkt könnte brisanter nicht sein. Starbucks kämpft mit einer Absatzflaute, und die enttäuschenden Quartalsergebnisse ließen die Aktie bereits zweimal abstürzen. Die Kaffeekette meldete rückläufige Kundenzahlen, was wohl nicht zuletzt an den horrenden Preisen für ein schlichtes Heißgetränk liegt. Es scheint fast, als ob die Welt genug von Pumpkin Spice Lattes und überteuerten Sandwiches hat.
Nun, die Anleger blicken gespannt auf den 30. Juli, wenn Starbucks die Ergebnisse für das dritte Quartal präsentiert. Ob der neue Wind von Elliott frischen Schwung bringt oder das Kartenhaus endgültig zusammenfällt, bleibt abzuwarten. Sicher ist nur eins: Die Manager von Starbucks brauchen in diesen Tagen mehr als nur eine Extraportion Koffein, um wach zu bleiben.