Zusammenfassung:Fed-Chef Jerome Powell lässt sich mit der Zinswende Zeit. Die US-Notenbank hält die Leitzinsen in de
Fed-Chef Jerome Powell lässt sich mit der Zinswende Zeit. Die US-Notenbank hält die Leitzinsen in den USA hoch.
Graeme Sloan/Sipa USA
Die US-Notenbank Federal Reserve hält den Leitzins unverändert auf dem höchsten Niveau seit über 20 Jahren.
Die Fed signalisiert jedoch, dass eine Zinssenkung wahrscheinlicher wird und Analysten erwarten eine mögliche Senkung im September.
Die Entscheidung berücksichtigt sowohl Inflationsrisiken als auch die Abschwächung der Konjunktur und die Fortschritte in Richtung des Inflationsziels von 2%.
Die US-Notenbank Federal Reserve hält den Leitzins wie erwartet weiterhin auf dem höchsten Niveau seit mehr als 20 Jahren. Er bleibt in der Spanne von 5,25 bis 5,5 Prozent, wie der Zentralbankrat in Washington mitteilte. Zugleich signalisierte die Fed, dass eine Zinssenkung wahrscheinlicher wird.
Die Notenbank der größten Volkswirtschaft der Welt hob seit März 2022 ihren Leitzins im Kampf gegen die Inflation im rekordverdächtigen Tempo um mehr als fünf Prozentpunkte an. Bei mehreren Entscheidungen in Folge drehte sie danach allerdings nicht mehr an der Zinsschraube. Zu dem Zinssatz der Fed können sich Geschäftsbanken Zentralbankgeld leihen.
Lesen zwischen den Zeilen
Viele Analysten halten eine Zinssenkung bei der nächsten Fed-Entscheidung im September für möglich. Die Notenbank hielt sich dazu wie gewohnt bedeckt. Die Feinheiten ihrer Formulierungen zur aktuellen Lage ließen aber die Interpretation zu, dass ein Zinsschnitt näher rückt.
So betonte sie nun, dass sie die Risiken sowohl bei der Inflationsentwicklung als auch bei der Abschwächung der Konjunktur im Blick behalte. Zuvor hatte der Zentralbankrat vor allem auf die Inflationsgefahren verwiesen.
Zudem verwies die Fed auf Fortschritte in Richtung des Inflationsziels von zwei Prozent. Sie schränkte zugleich aber auch ein, dass eine Zinssenkung erst anstehe, wenn man Gewissheit habe, dass sie sich auf die Zielmarke zubewege. So hält sich die Federal Reserve letztlich alle Wege für September offen.
Wirtschaftsdaten werden günstiger für Zinssenkung
In den USA schwächte sich der Preisauftrieb zuletzt ab. Das gibt der Federal Reserve grundsätzlich mehr Handlungsspielraum für Zinssenkungen. Zugleich gibt es Zeichen dafür, dass sich die Wirtschaft in einigen Bereichen abkühlt – und niedrigere Zinsen gut gebrauchen könnte, um sie wieder anzukurbeln. Unter anderem bei den Verbraucherausgaben – dem Motor der US-Wirtschaft – gab es in den vergangenen Monaten einige Alarmzeichen.