Zusammenfassung:Gründer des CDTM Venture Fonds: Maximilian Führ, Hanno Renner, Julia Bösch, Mehmet Yilmaz, Michael W
Trade Republic, Freeletics, Stylight, eGym, Personio, Konux, NavVis – viele bekannte Startups haben eines gemeinsam: Ihre Gründerinnen und Gründer studierten am Center for Digital Technology & Management (CDTM). Das CDTM, ein gemeinsames Institut der Technischen Universität München (TUM) und der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) versteht sich als Talentschmiede für Unternehmerinnen und Unternehmer, bietet ein interdisziplinäres Zusatzstudium und fördert gezielt die Entwicklung eigener Geschäftsideen. 1998 gegründet, orientierte sich das CDTM am Vorbild des Massachusetts Institute of Technology (MIT) und hat seither zahlreiche erfolgreiche Gründungen hervorgebracht.
Trade Republic als Gründerschmiede: Diese Startups haben ehemalige Mitarbeiter gegründet
Nun bündeln die Alumni ihre Kräfte und finanzielle Mittel: Mit dem neu gegründeten CDTM Venture Fonds stellen 316 ehemalige Studierende 8,2 Millionen Euro bereit, um in den nächsten vier Jahren rund 60 Startups in der Frühphase zu unterstützen. Voraussetzung für eine Förderung: Mindestens eine Person im Gründungsteam muss am CDTM studiert haben.
„CDTM-Alumni haben schon lange individuell investiert, umso besser, dass es jetzt eine Institution gibt, die das bündelt. Der Venture Fonds ist der lang ersehnte nächste Schritt, um diese Kultur weiterzutragen, sagt Dr. Herbert Mangesius, CDTM-Alumnus und LP des neuen Fonds sowie Mitgründer von Vsquared Ventures, Europas größtem Early-Stage Deep-Tech-Fonds mit Sitz in München. Nach Berechnungen des Teams hätte sich der CDTM-Fonds – basierend auf historischen Daten – in der Vergangenheit unter den Top 0,5 Prozent aller Seed-VCs in der EMEA-Region positioniert.
Schnelle Entscheidungen, gezielte Auswahl
Der Fonds wird von Franz Waltenberger operativ geleitet. Waltenberger wird von einem Investment-Komitee unterstützt, zu dem Sophie Ahrens-Gruber (Principal bei Acton Capital), Christian Deger (Gründer und CEO von Payworks), Leon Szeli (Gründer und CEO von Presize) gehören. Ihre Aufgabe: Startups vorschlagen, die dann von den Investoren individuell bewertet werden. Bei einer einfachen Mehrheit der Stimmen wird investiert – ein Verfahren, das Schnelligkeit und Flexibilität gewährleisten soll.
„Wir investieren ausschließlich in Gründerteams mit mindestens einem ehemaligen CDTM Studenten oder Studentin. Wir sind somit sehr entscheidungsschnell, da der Auswahlprozess am CDTM extrem selektiv ist – nur sechs Prozent der Bewerber werden aufgenommen. Für uns ein starker Prädiktor für unternehmerischen Erfolg.“, erklärt Szeli. Laut einer Studie von Dr. Michael Fröhlich, der von 2011 bis 2020 den Werdegang zweier Gruppen verglich, steigt für CDTM-Absolventen die Wahrscheinlichkeit, mindestens 10 Millionen Euro an Venture Capital einzusammeln, um den Faktor sieben im Vergleich zu nicht zugelassenen Kandidaten. Der sogenannte „CDTM-Effekt” erhöht somit die Erfolgschancen erheblich.
Ein Fonds als logische Konsequenz
Die Idee eines Alumni-Fonds existierte schon länger, wurde aber zunächst aufgrund regulatorischer Hürden verworfen. Doch dann fanden die Initiatoren schlussendlich eine Möglichkeit, auch kleinere Investoren einzubinden. Normalerweise setzen Venture-Capital-Fonds Mindestinvestments von rund 250.000 Euro voraus – der CDTM Venture Fonds hingegen will die gesamte Community beteiligen.
Dabei nutzt der Fonds eine spezielle Struktur: Drei Viertel des sogenannten „Carry“ – also des Erfolgsanteils der Investoren – fließen als Spende zurück an den CDTM-Förderverein. Inspiration holte sich das Team aus den USA, wo Alumni-Spenden an Universitäten eine größere Rolle spielen als in Deutschland. „Die emotionale Bindung an Universitäten ist hierzulande weniger ausgeprägt. Doch beim CDTM ist die Dankbarkeit enorm hoch – auch, weil viele von uns selbst Kapital für ihre ersten Schritte erhalten haben”, sagt Waltenberger.
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Was macht das CDTM besonders? Laut Szeli und Waltenberger ist es die Kombination aus Offenheit, Tempo und Pragmatismus. Ideen würden nicht nur diskutiert, sondern sofort als Prototypen umgesetzt. Ihr Rat an junge Gründerinnen und Gründer: „Sich mit Leuten umgeben, die ähnlich denken – und einfach loslegen.
Oder, wie es Szeli formuliert: „Am Ende bist du die Summe aus den fünf Menschen, mit denen du dich am meisten umgibst.