Zusammenfassung:Anish Pathipati.Courtesy of Anish PatipathiAnish Pathipati war 2018 ein aufstrebender Star an der Wa
Anish Pathipati.
Courtesy of Anish Patipathi
Anish Pathipati war 2018 ein aufstrebender Star an der Wall Street, während er mit der Investment-Legende Glenn Hutchins zusammenarbeitete.
Jetzt startet er einen neuen Fonds, der sich darauf konzentriert, jeweils ein großes Unternehmen aufzubauen. Erste Station: Reifen.
Er bringt zwei operative Experten mit, darunter seinen Vater.
Anish Pathipati verbrachte Jahre damit, seine Fähigkeiten als Private-Equity-Investor zu verfeinern. Jetzt hat er beschlossen, seinen eigenen Fonds, Simha Partners, zu gründen.
Als Business Insider US ihn zuletzt für die Serie „Wall Street Rising Stars 2018 interviewte, war er Direktor bei North Island, einer Private-Equity-Firma, die von Glenn Hutchins, einem Mitbegründer von Silver Lake, gegründet wurde. Anschließend trat er Periphas Capital bei, das von Sanjeev Mehra, einem Mitbegründer des Private-Investment-Arms von Goldman Sachs, mitbegründet wurde.
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39 Millionen Euro für den ersten Fonds
Laut Pathipati hat Simha Partners Anfang dieses Monats 45 Millionen US-Dollar (39 Millionen Euro) für den ersten Fonds eingesammelt. Zudem verfolgt er einen anderen Ansatz: Das gesamte Kapital des Fonds wird genutzt, um ein einzelnes Unternehmen in einem einzigen Sektor aufzubauen – Reifen- und Auto-Reparaturdienste.
Im Gegensatz zu sogenannten „Search Fund“-Gründern, die nach Tätigkeiten in Unternehmens- oder Investmentrollen ein handwerkliches Unternehmen erwerben wollen, wird Pathipati viel Unterstützung von seinen beiden Partnern erhalten. Dabei handelt es sich um seinen Vater, Narendra „Pat” Pathipati, und einenengen Familienfreund, Tim ODay.
O‘Day und der ältere Pathipati stiegen zu CEO beziehungsweise CFO von Boyd Group Services auf, der Muttergesellschaft des führenden Anbieters im Bereich Karosserie-Reparaturen in den USA, Gerber Collision & Glass. Von O’Days Amtsantritt als Präsident der US-Operationen von Gerber Collision & Glass im September 2008 bis zu seiner Pensionierung im Frühjahr stieg der Aktienkurs von Boyd um das Hundertfache.
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ODay und Pat, der 2022 als CFO in den Ruhestand ging, verfügen über jahrzehntelange Erfahrung im Ausbau eines Unternehmens für Karosserie-Reparaturen. Nun wird Simha Partners mit der Unterstützung von Pathipatis Fachwissen im Technologie-Investment versuchen, diesen Erfolg im Bereich Reifen- und Auto-Reparaturdienste zu wiederholen.
Pathipati sprach mit uns über die Motivation hinter der Strategie von Simha Partners, wie sie sich im Vergleich zu dem wachsenden Trend der Search Funds positioniert, wie seine Karriere ihn hierhergeführt hat und wie es ist, mit dem eigenen Vater zu arbeiten.
Das folgende Gespräch wurde zur Klarheit und Kürze bearbeitet.
Wie hat deine Karriere dich dazu geführt, deine eigene Firma zu gründen?
Ich wusste von Anfang an, dass ich Unternehmer werden wollte, und kam diesem Ziel in jeder Phase meiner Karriere näher.
Phase eins war die institutionelle Ausbildung bei einer Mega-Cap-Firma (Unternehmen mit extrem hoher Marktkapitalisierung), Silver Lake Partners. Phase zwei war, was ich meine „Lehrzeit nenne – enge Zusammenarbeit mit legendären Investoren in Startup-Umgebungen. Die dritte Phase ist nun mit der Gründung von Simha Partners eingeläutet, wo ich der Kapitän meiner eigenen Reise werde.
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In Phase eins bestand mein Ansatz darin, bei dieser erstklassigen Institution so hart wie möglich zu arbeiten. Projekte wie die Privatisierung von Dell halfen mir, schnell die Werkzeuge des Investmentgeschäfts zu erlernen. In der Lehrzeit-Phase bestand der Schlüssel zum Erfolg darin, mit Menschen zu arbeiten, die ich sehr schätze und von denen ich lernen kann.
Diese dritte Phase erfordert eine andere Denkweise als die ersten beiden Phasen. Statt zu versuchen, das zu wiederholen, was andere getan haben, wollen wir etwas Neues aufbauen. In einer Branche, die seit 40 Jahren besteht – wie können wir innovieren?
Was möchtest du bei Simha anders machen?
Ich nenne es unsere Vision eines modernen Industriellen. Das Ziel ist nicht, 15 oder 20 verschiedene Portfolio-Unternehmen zu haben wie eine traditionelle Private-Equity-Firma, sondern sich darauf zu konzentrieren, eine Plattform aufzubauen, sie auf eigenen Beine mit einem selbständigen Managementteam zu stellen und dann dasselbe für Plattform zwei oder drei zu tun.
Dabei werde ich von zwei Partnern mit stärkerem operativem Hintergrund unterstützt. Sie haben ein außergewöhnliches Unternehmen mit einer Roll-up-Strategie aufgebaut und ein Programm für Akquisition, Integration und operative Exzellenz implementiert, das Tim und Pat mitentwickelt haben. Nur wenige Private-Equity-Firmen haben Partner mit dieser Art operativer Erfolgsbilanz, insbesondere nicht im unteren Mittelmarkt, wo wir beginnen wollen.
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Mit unserem ersten Fonds konzentrieren wir uns ausschließlich auf die Reifen- und Auto-Dienstleistungsbranche. Das zeigt den Zielunternehmen, dass wir keine bloßen Touristen in der Branche sind. Zudem ermöglicht es uns, unsere Aufmerksamkeit auf eine Branche zu fokussieren, im Gegensatz zu einem typischen Private-Equity-Partner, der in viele verschiedene Richtungen gezogen wird.
Der Maßstab ist anders, aber dieser Fokus auf den Aufbau eines Unternehmens statt eines großen Fonds erinnert mich an das wachsende Interesse an Search Funds, während die Branche institutioneller und unternehmerischer wird.
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Bei der Entwicklung der Simha-Vision habe ich mich gefragt, wie wir uns von einem Search Fund unterscheiden. Ein wesentlicher Unterschied: Unser Kapital ist vollständig zugesagt, im Gegensatz zu einem Search Fund, der wieder auf seine Investoren zurückkommen muss. Das erlaubt uns, uns Zielunternehmen ganz anders zu präsentieren.
Zweiter Unterschied: der Maßstab. Mit 45 Millionen US-Dollar (39 Millionen Euro) an Zusagen und einem Vielfachen davon über Co-Investments ist unser Fonds viel größer als ein typischer Search Fund.
Drittens: Wir planen nicht, das Unternehmen selbst als CEOs zu führen. Search-Fund-Unternehmer kaufen im Grunde einen Job, wir hingegen wollen ein Managementteam unterstützen, das eigenständig agieren kann.
Wie passt deine Erfahrung als Technologie-Investor dazu?
Der größte Wettbewerbsvorteil entsteht, wenn Technologie mit realen Geschäftsabläufen verzahnt wird. Die Reifen- und Auto-Dienstleistungsbranche ist reif für den Einsatz von Technologie in den Abläufen. Dies betrifft alle Bereiche, von kundenorientierten Workflows wie Terminplanung und Fahrzeuginspektionen bis hin zu internen Workflows wie Technikerplanung und Reifenbestellung.
Technologie kann keinen Automechaniker ersetzen, aber sie ermöglicht es den Mechanikern, Kunden schneller, kostengünstiger und besser zu bedienen.
Wie ist es, mit deinem Vater zu arbeiten?
Es ist wirklich ein Traum, der wahr wird. Mein Vater war schon immer mein engster Mentor und größter Unterstützer. Die Möglichkeit, mit ihm zu arbeiten, ist etwas Besonderes. Wenn überhaupt, motiviert es mich nur, noch härter zu arbeiten. Keine Zeit ist tabu, wenn dein Vater dein Partner ist.
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Ich freue mich auch sehr über die Zusammenarbeit mit Tim. Ich kenne ihn seit über einem Jahrzehnt und neben seiner Rolle als herausragender Geschäftsführer betrachte ich ihn auch als Familienfreund.
Das ist auch für unser Geschäft wertvoll, da viele der Zielunternehmen, in die wir investieren würden, selbst Familienunternehmen sind. Wir können wirklich zeigen, dass wir wissen, wovon wir sprechen. Wir können unseren Zielunternehmen sagen, dass wir das Kapital einer Private-Equity-Firma, den Fokus eines Unternehmensgründers und erstklassige operative Erfahrung haben – aber dass es eine Familie und ein Familienfreund ist, der mit einer anderen Familie spricht.
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